Recycling ist die mit Abstand beste Methode, um wertvolle Rohstoffressourcen zu schonen. Ein jeder weiß zwar, dass die Rohstoffvorräte unseres Planeten endlich sind, doch zwingt uns das Wachstumsmantra, immer mehr Güter für immer mehr Menschen zu produzieren. Keiner weiß jedoch wohin mit den Abfällen.
Teilweise werden sie recycelt und dem Rohstoffkreislauf wieder zugeführt. Der größte Teil jedoch muss nach wie vor aufwendig entsorgt werden. Besonders fatal ist das bei ausgedienten Autoreifen, die jährlich milliardenfach als Abfall anfallen. Die Entsorgung ist besonders aufwendig und in vielen Ländern dieser Welt werden sie keineswegs umweltverträglich entsorgt.
Niall Mimnagh aus Irland wollte sich damit nicht abfinden und hat sich überlegt, wie man Altreifen wiederverwerten könnte. Die Verfahren sollten nachhaltig sein und die Umwelt nicht zusätzlich belasten. Aus diesen Überlegungen entstand 2015 sein Start-up Mimergy, das Verfahren zur Rohstoffgewinnung aus alten Autoreifen entwickelt.
Dabei kamen mehrere Produkte heraus wie beispielsweise erneuerbarer Kohlenstoff, Gase und Biotreibstoff. Und das Beste: Die Altreifen werden beim Recycling von Mimergy vollständig verwertet. Es bleiben also keine Abfälle zurück. Die Geschäftsidee liegt voll im Trend und richtet sich an Industriekunden, die ihre Prozesse nachhaltiger gestalten wollen.
Um produzieren zu können, ist die Industrie auf ständige Rohstoffzufuhr angewiesen. Vor allem Erdöl ist gefragt, um Verbrennungs- und Erhitzungsprozesse in Gang zu setzen und Rohmaterial für die Kunststoffproduktion zu gewinnen. Nachhaltig ist das nicht, weil Erdöl und andere Rohstoffe nicht unbegrenzt verfügbar sind. Viel nachhaltiger sind nachwachsende Rohstoffe oder das Recycling von Abfällen.
Der irische Autosport-Fan Niall Mimnagh fragte sich vor ein paar Jahren, was bloß mit den unzähligen alten Autoreifen geschieht. Zu Recht, werden doch rund eine Milliarde Autoreifen jedes Jahr ausgemustert und zu Abfall deklariert. Eine gigantische Menge an wertvollen Rohstoffen ist in dem Altmaterial gebunden.
Das ließ Niall Mimnagh fortan nicht mehr ruhen. Er befasste sich intensiv mit Recyclingverfahren und forschte nach neuen Möglichkeiten, um Rohstoffe für Fertigungsprozesse aus Altreifen zu gewinnen. Es entstanden Pilotprojekte, die stetig weiter verbessert wurden. Schließlich gründete er 2015 sein Start-up Mimergy in der irischen Stadt Longford.
Mimergy hat sich zum Ziel gesetzt, den Reifen rückstandsfrei für die Rohstoffgewinnung zu verwerten. Es sollen keine Abfälle übrig bleiben, die dann noch als Sondermüll entsorgt werden müssten. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit entstand eine Maschine, die pro Stunde 250 kg des Ausgangsmaterials verarbeiten kann.
Dies geschieht per Pyrolyse, einem chemisch-thermischen Verfahren, bei dem das Material auf 400° C bis 500° C erhitzt wird. Die durch die hohen Temperaturen freigesetzten Gase kondensieren. Hieraus gewinnt Mimergy einerseits Kohlenstoff und setzt die gasförmigen Stoffe andererseits auch direkt ein, um das System weiter zu erhitzen.
Durch den Prozess in der Maschine entstehen drei Fraktionen von Stoffen: ein gasförmiger Stoff, ein flüssiger Stoff und ein Feststoff. Aus dem flüssigen Stoff entstehen Biotreibstoffe und Brennöle und aus dem Feststoff wird qualitativ hochwertiger Kohlenstoff sowie Premium-Kautschuk gewonnen.
Die Prozesse von Mimergy beherrschen die optimale Verwertung von Altreifen. Das Material wird perfekt aufgespalten und kein Rohstoff durch die hohe Hitzeeinwirkung vernichtet. Das Start-up richtet sich vor allem an industrielle Kunden, die viel Öl verbrennen und ihre Prozesse künftig nachhaltiger gestalten wollen, also weniger Öl verbrauchen möchten.
Mit seiner Geschäftsidee war Mimergy einer von sechs Finalisten beim Green Alley Award 2017 in Berlin. So rückte das irische Start-up in den Fokus einer breiten europäischen Öffentlichkeit. Der Gründerpreis wird jedes Jahr für besonders innovative Geschäftsideen im Bereich der Kreislaufwirtschaft verliehen.
Neben der CO2-Reduktion und der Emissionsvermeidung von Schadstoffen ist Ressourcenschonung das dritte Kernthema aus dem Bereich Umwelt, das die Welt umtreibt. Um Rohstoffe auch noch für künftige Generationen zu erhalten, gibt es nur drei Möglichkeiten: den Ressourcenverbrauch drastisch einzuschränken, verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen oder Rohstoffe aus Abfällen wiederzugewinnen.
Mimergy setzt auf die dritte Option und sorgt dadurch auch noch für eine Reduzierung unserer Abfallberge. Wer als Gründer ein Projekt im Bereich Rohstoffrecycling starten möchte, hat das öffentliche Interesse auf seiner Seite und darf auf Unterstützung seitens der Politik hoffen.
Das Recycling von Altreifen hat schon deswegen Potenzial, weil jedes Jahr mit rund einer Milliarde Stück enorme Mengen davon anfallen. Um ein effektives Verfahren zu entwickeln, braucht ein Gründer und sein Team allerdings viel Know-how. Die Geschäftsidee eignet sich daher vor allem für technisch orientierte Gründer wie Ingenieure, Umwelttechniker oder Chemiker.
Diese benötigen allerdings zuerst einmal viel Startkapital, um Prototypen von Maschinen und Verfahren zu entwickeln. Gründungswillige sollten daher auch die Förderprogramme des Bundes und der EU prüfen und gegebenenfalls in Anspruch nehmen, um die nicht unerheblichen Anfangsinvestitionen zu stemmen.
Wer die Herausforderung annimmt, wird bei erfolgreicher Umsetzung reichlich belohnt, denn die Nachfrage nach recycelten Rohstoffen für industrielle Prozesse wird weiter steigen. Es winken somit ausgezeichnete Verdienstchancen.
Land: | Irland |
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Rechtsform: | Limited |
Branche: | Handel & Vertrieb |
Kategorie: | Business & Industrie |
Startkapital: * | über 250.000 EUR |
Website: | mimergy.com |
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