Jobportale gibt es im Internet ohne Ende. Einst wurden sie erfunden, um Bewerbungs- und Recruiting-Prozesse zu vereinfachen, damit Jobanbieter zeitnah geeignete Kandidaten und Bewerber schneller einen passenden Job finden. Im Grunde genommen hat sich jedoch gegenüber der klassischen Stellenanzeige in den Printmedien kaum etwas verändert.
Neben den fachlichen Anforderungen werden auch in Online-Anzeigen nur reihenweise stereotype Soft Skills aufgelistet: Belastbarkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit und so weiter. Es liegt in der Einschätzung des Bewerbers, ob er glaubt, den Anforderungen zu entsprechen und ob sich eine Bewerbung lohnt.
Zwischen den Zeilen werden viel zu viele Dinge nicht erwähnt, die aber für beide Seiten bedeutsam sein können. Das brachte den studierten Wirtschaftspsychologen Robin Sudermann auf die Idee, künstliche Intelligenz beim Findungsprozess zwischen Arbeitgebern und Jobsuchenden einzusetzen. Seine 2013 in Köln gegründete 22Connect AG wollte dies mit der Recruiting-Plattform Talents Connect ändern.
Diese funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie Dating-Portale, auf denen Partnersuchende erst einen Seelenstriptease hinlegen müssen, bevor Algorithmen passende Paarungen ermitteln können. Das Projekt wurde ein voller Erfolg. Immer mehr namhafte Unternehmen vertrauen den Algorithmen von Talents Connect, um passende Bewerber zu finden: von E-ON über Merck bis hin zu Vodafone.
Einen passenden Job zu finden, ist nicht immer einfach. Nicht nur das fachliche Qualifikationsprofil des Bewerbers muss stimmen, sondern auch die Chemie zwischen dem Bewerber und seinem künftigen Arbeitgeber. Viel zu oft stellt sich erst hinterher heraus, dass beide Seiten nicht miteinander können. Fehlentscheidungen können für Unternehmen teuer werden.
Headhunter sind auch nicht die ultimative Lösung, denn ein Kandidat, der in dem einen Unternehmen überaus erfolgreich ist, kann in einem anderen Unternehmen in demselben Job komplett scheitern. Es kommt nämlich nicht nur auf die fachliche Qualifikation an, sondern immer mehr auf das Persönlichkeitsprofil.
Der studierte Wirtschaftspsychologe und Marketingfachmann Robin Sudermann kam bereits 2011 auf die Idee, beim Recruiting auf künstliche Intelligenz, also auf Algorithmen, zu setzen. Warum soll das, was sich bei Dating-Portalen bewährt hat – aus Singles glückliche Paare zu machen – nicht auch bei der Suche nach Jobs beziehungsweise Mitarbeitern funktionieren?
Mit drei weiteren Partnern, die er von der Uni her kannte, entwickelte Robin Sudermann mit Talents Connect den Prototyp einer Matching-Software, die Ende 2012 erstmals präsentiert wurde. Aufgrund der überwältigenden Resonanz von Talents Connect entschloss man sich im darauffolgenden Jahr 2013, die 22Connect AG zu gründen.
Im privaten Umfeld sammelte man schon in kurzer Zeit 450.000 Euro ein und konnte dann durchstarten. Bis heute erhöhte sich das Beteiligungskapital auf mehr als zwei Millionen Euro. Der Findungsprozess auf Talents Connect funktioniert ähnlich wie bei Dating-Portalen. Neue Talente suchende Unternehmen erstellen Suchprofile mit Angaben zu erwünschten Persönlichkeitsmerkmalen und Jobsuchende geben viele Dinge über ihre Persönlichkeit preis.
Das Portal fragt nicht nur nach Hard Skills ab, sondern konzentriert sich vor allem auf die Soft Skills. Anders als bei herkömmlichen Bewerbungsprozessen zählt nicht nur der Lebenslauf. Nun kommt es auf die Treffsicherheit der Matching-Software an, also ob die Algorithmen Paarungen finden, die einen hohen Grad an Übereinstimmung aufweisen.
Die Live-Matchings von Talents Connect wurde nach dem Launch in 2013 auf IHK-Events sowie Jobmessen vorgestellt. Dank der Umstellung der Software auf responsives Design war Talents Connect ab dem Sommer 2014 auch auf Mobilgeräten nutzbar und bescherte der Geschäftsidee einen zusätzlichen Schub. Bald darauf kamen die ersten Großaufträge von namhaften Konzernen.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen 35 Mitarbeiter*innen und plant weiter zu wachsen. Gelingen soll dies mit der Einbeziehung zusätzlicher Faktoren und der ständigen Verfeinerung der Matching-Software. Da das Projekt bekannter ist als das dahinterstehende Unternehmen, hat der Vorstand der 22Connect AG im August 2019 beschlossen, das Unternehmen in talentsconnect AG umzubenennen.
Berufseinsteiger haben es in Deutschland nicht gerade leicht. Auf dem Weg zum perfekten Job füllen die meisten nur unzählige Formulare aus, hängen ihren Lebenslauf an und schicken es an das Unternehmen, das die Stelle ausschreibt. Entweder geschieht dies online oder noch klassisch auf dem Postweg mit fein säuberlich in Bewerbungsmappen abgehefteten Unterlagen. Trotz der großen Anzahl an offenen Stellen kommen meistens nur Absagen.
Das hat unterschiedliche Gründe. Hauptsächlich sind die HR-Abteilungen in den Unternehmen einfach personell überfordert, sämtliche Bewerbungen intensiv zu prüfen. So kommen nur die Bewerbungen durch, die – aus welchem Grund auch immer – hervorstechen und einem HR-Mitarbeiter auffallen. Kurzum: ein Fall für die künstliche Intelligenz.
So sahen es die Gründer von dem Recruiting-Portal Talents Connect und lagen damit goldrichtig. Denn neben den formalen Anforderungen wie Lebenslauf und Qualifikationen zählen heutzutage noch viele andere Dinge, die gemeinhin mit Soft Skills umschrieben werden. Also, soziale Kompetenzen aber auch Persönlichkeitsmerkmale wie Vorlieben, besondere Begabungen und Interessen.
Der klassische Bewerbungsprozess ist hiermit heillos überfordert. Hier sind Systeme gefragt, die sich der künstlichen Intelligenz bedienen. Bedenkt man, wie viele erfolgreiche Dating-Portale es heute gibt, kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie groß das Potenzial für die Vermittlung von Arbeitgebern und Jobsuchenden ist. Es lohnt sich, auf diesen Zug aufzuspringen, weil an KI künftig kein Weg mehr vorbeiführen wird.
Land: | Deutschland |
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Rechtsform: | AG |
Branche: | Dienstleistungen |
Kategorie: | Business & Industrie |
Startkapital: * | 100.000 EUR - 250.000 EUR |
Website: | www.talentsconnect.com |
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