Massentierhaltung ist ein Phänomen, das den meisten gegen den Strich geht. Dennoch kaufen Verbraucher ihr Fleisch im Supermarkt oder beim Discounter um die Ecke mit mehr oder weniger schlechtem Gewissen. Kleine Qualitätsmetzgereien verschwinden vor allem in den Randlagen der Städte immer mehr, sodass nur noch Massenware aus den Kühlregalen der großen Handelsketten bleibt.
Aufgrund des erbarmungslosen Wettbewerbsdrucks bleibt das Tierwohl dabei häufig auf der Strecke. In der Regel werden die Tiere nur noch in Ställen aufgezogen, kennen also weder Weiden noch Tageslicht. Das wirkt sich auch negativ auf die Fleischqualität aus. Wer daran etwas ändern möchte, muss entweder auf Fleisch verzichten oder zum Edelmetzger in den Toplagen der Citys gehen.
Es gibt aber noch einen dritten Weg, und zwar der zu bewusstem Fleischkonsum. May-Britt Wilkens und Brian Lettkemann haben diesen Weg mit Besserfleisch beschritten. Durch Sharing von ganzen Tieren ist die Produktion von Qualitätsfleisch zu fairen Preisen möglich.
Dabei teilen sich mehrere Kunden ein ganzes Rind, welches dann zerlegt und auf Pakete unterschiedlicher Größe aufgeteilt wird. Der Vorteil für die Kunden von Besserfleisch: Die Gewissheit, dass die Tiere ausschließlich von ausgesuchten Bio-Bauern stammen und auf saftigen Weiden herangewachsen sind. Das sorgt für eine 1a-Fleischqualität.
Wer sein Fleisch in Discountern oder Supermärkten kauft, weiß in der Regel nicht, woher das Tier kommt, von dem das Fleisch stammt. Zwar etikettieren einige Märkte bestimmte Kontingente mit Bio – Zweifel bleiben dennoch, weil einfach zu viel Schindluder mit diesen Etikettierungen getrieben wird.
Da nur wenige einen Bauern um die Ecke haben, bei dem ein Landmetzger noch Hausschlachtungen durchführt, bleibt nur der Glaube daran, dass das, was er kauft, unter guten Bedingungen aufgewachsen ist.
Die Nienburgerin May-Britt Wilkens und der Berliner Brian Lettkemann hatten sich 2017 über eine Facebook-Gruppe kennengelernt und entwickelten gemeinsam die Geschäftsidee Besserfleisch. Ihr Ziel war es, dem Verbraucher den bewussten Fleischkonsum näherzubringen und qualitativ hochwertiges Fleisch aus artgerechter Aufzucht zu liefern. Das funktioniert natürlich nur mit den richtigen Partnern.
Besserfleisch bezieht sein Fleisch daher ausschließlich von ausgesuchten Bio-Bauern aus der norddeutschen Region. Interessenten können sich registrieren und für eine bestimmte Paketgröße entscheiden. Erst wenn alle Pakete, also ein komplettes Tier vorbestellt ist, wird die Schlachtung eines passenden Tieres durchgeführt.
Alle Tiere leben auf saftigen Weiden und sind quasi immer an der frischen Luft. Es versteht sich von selbst, dass Mastfutter und Antibiotika bei der Aufzucht nicht zum Einsatz kommen. Die Tiere sind gesund und reifen langsam heran. Dies wirkt sich entsprechend positiv auf die Fleischqualität aus.
Die Schlachtung selbst erfolgt für das Tier total stressfrei. Das Tier wird vor Ort von einem erfahrenen Landmetzger geschlachtet und zerlegt und muss hierfür nicht extra zu einem Großschlachthof transportiert werden. Auch das kommt der Fleischqualität zugute.
Jedes Paket enthält unterschiedliche Teile wie Steaks, Filet und Hackfleisch und wird in Folie geschweißt und gut gekühlt per Express versandt. Als Isoliermaterial kommt übrigens biologischer abbaubarer Hanf zum Einsatz, der in der Biotonne entsorgt werden kann.
Bei allen Aktivitäten achtet Besserfleisch auf größtmögliche Transparenz über den gesamten Prozess. Der Kunde weiß genau, unter welchen Bedingungen und wo das Tier gelebt hat. Besserfleisch versteht sich nicht als Massenbetrieb und möchte seine Netzwerke langsam ausbauen, indem es nach neuen Landwirten und Metzgern Ausschau hält, die das Konzept überzeugt.
Die Geschäftsidee Besserfleisch lässt sich unter dem „Slow Food“ Trend subsumieren. Artgerechte Tierhaltung und stressfreie Schlachtung stehen bei Besserfleisch stets im Mittelpunkt. Immer mehr Verbraucher entdecken die Vorteile des bewussten Konsums von Nahrungsmitteln, die unter vernünftigen Umweltbedingungen produziert wurden. Slow Food steht der Massentierhaltung und –schlachtung diametral gegenüber. Man könnte diesen Trend auch mit „Weniger ist mehr“ umschreiben.
Slow Food führt zu einer gesunden Ernährung, weil auf den Einsatz von Pestiziden komplett verzichtet wird und an Tiere, die der Fleischproduktion dienen, keine Antibiotika, Hormone und andere das Wachstum fördernde Substanzen verabreicht werden. Immer mehr Verbraucher sind sich der positiven Auswirkungen dieser Konsumeinstellung bewusst und bereit, hierfür auch faire Preise zu bezahlen. Es ist daher ein stetig wachsender Markt, der noch sehr viel Potenzial besitzt.
Die Geschäftsidee ist ideal für Viehzüchter, Bauern und Metzger, die eine Alternative zu dem mit der Massentierhaltung verbundenen Fleischkonsum suchen. An Nachfrage besteht kein Mangel, zumal es sich bei den Kunden oft um gutverdienende Käuferschichten handelt, die bereit sind, für eine gute Qualität einen fairen Preis zu bezahlen. Somit ermöglicht diese Geschäftsidee den genannten Zielgruppen auch ein existenzsicherndes Auskommen.
Anmerkung der Redaktion: besserfleisch.de ist nichtmehr aktiv.
Land: | Deutschland |
---|---|
Rechtsform: | GbR |
Branche: | Ernährung |
Kategorie: | Lebensmittel |
Startkapital: * | 25.000 EUR - 50.000 EUR |
Website: | besserfleisch.de |
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