Freunde des Gerstensafts haben es gut. Trotz unzähliger Biersorten am Markt ist im Restaurant immer eine Marke dabei, die der Bierliebhaber kennt und mit der er sich irgendwie arrangieren kann. Weinliebhaber können dagegen kaum darauf vertrauen, dass immer ein Wein nach Ihrem Geschmack auf der Karte ist. Das gilt vor allem für Rotwein. Wer jedoch die genauen Eigenschaften seines favorisierten Rotweins kennt, kann zumindest konkretisieren, welchen Wein er zu trinken wünscht.
Nur, wie findet man heraus, was den Lieblingswein auszeichnet und wie lässt sich das dokumentieren? Diese Frage beschäftigte auch die beiden Weinliebhaber Bastien Guillebastre und Fabien Munoz aus der Nähe von Grenoble in Frankreich. Denn immer wieder mussten sie bei Weinproben feststellen, dass es fast unmöglich war, einen verkosteten Wein präzise zu beschreiben. Aus der Not haben die Beiden eine Tugend gemacht und mit MyOeno einen smarten Weinscanner entwickelt.
Das Messgerät für Rotweine wird einfach ins Weinglas gehalten und schon nach kurzer Zeit zeigt die App auf dem Smartphone alle typischen Charaktereigenschaften des gescannten Weins an. So lässt sich der Wein beim Weinhändler relativ treffsicher vormerken. Die in 2017 gestartete Kickstarter-Kampagne von MyOeno wurde ein voller Erfolg. Schon nach kurzer Zeit wurde der Zielbetrag von 10.000 Euro um das Vielfache übertroffen.
Es ist ungemein schwierig, einen Wein mit all seinen Merkmalen so zu beschreiben, dass er genau die Geschmacksvorlieben des Weinliebhabers trifft. Der Geruch und Geschmack eines Weines werden von jedem anders empfunden. Was der eine lecker findet, törnt den anderen vielleicht ab. Daher ist auch das Werben des Weinhändlers für einen guten Tropfen im Grunde genommen vergebliche Liebesmüh.
Damit ist die Aufgabenstellung klar: Ein objektives Maß für die Beschreibung der charakteristischen Weinmerkmale muss her. Bastien Guillebastre und Fabien Munoz haben für sich ein spannendes Projekt gesucht und gefunden. Beide haben in naturwissenschaftlichen Disziplinen promoviert und sind zudem leidenschaftliche Weinliebhaber. Das Ziel ihrer Bemühungen sollte ein objektiv messbares Parametergerüst für die Charaktereigenschaften von Weinen werden.
Smarte Technik sollte so mit traditioneller Weinkultur kombiniert werden. Der Weg für eine smarte Lösung war damit vorgezeichnet. Nach einer fast zweijährigen Entwicklungsphase präsentierten sie 2017 schließlich ihre Lösung: MyOeno, das erste smarte Messgerät für Rotwein.
MyOeno besteht aus einem Scanner und einer zugehörigen App für das Smartphone. Wird bei einer Weinprobe oder im Restaurant der Geschmack des Verkosters getroffen, kann dieser mithilfe von MyOeno in wenigen Sekunden eine genaue Analyse der Charaktereigenschaften des Weines ermitteln. Hierzu hält er den „Scanner“ kurz in das Weinglas.
Die gemessenen Werte werden dann direkt an die App auf dem Smartphone gesendet und dort analysiert. Dabei werden so unterschiedliche Parameter wie Stärke, Tannine, Säure und Reifegrad ermittelt und auf einer 100-Punkte-Skala dargestellt. Man erfährt also, wie alt der Wein ist, wie viel Säure er enthält und wie sich der Mix aus Alkoholgehalt und Körper des Weins zusammensetzt.
Die ermittelten Daten können natürlich protokolliert und gespeichert werden, um sie bei Gelegenheit einem Weinhändler oder Kellner zu präsentieren. Mithilfe der Parameter lässt sich der gewünschte Wein geschmacklich ziemlich präzise bestimmen. Sofern möglich kann der Nutzer auch das Etikett der Weinflasche fotografieren und zum Datensatz hinzufügen. Je mehr Weine der Nutzer mit MyOeno erfasst, desto mehr Weine kann die App jeweils vorschlagen, wenn sie zu bestimmten Geschmacksparametern passen.
So kann sich der Nutzer im Laufe der Zeit seine eigene Datenbank mit Lieblingsweinen aufbauen und auch die Weine herausfinden, die er mag oder Ähnlichkeit mit favorisierten Weinen aufweisen. Der Weinscanner kostet 69 Euro und ist unter anderem im eigenen Online-Shop von MyOeno erhältlich. Zielgruppe sind vor allem Weinliebhaber. Dennoch richtet sich MyOeono auch an Weineinzelhändler, Großhändler und Winzer, die das Messgerät für die Kundenberatung nutzen oder ihre Kunden damit beschenken möchten.
Nicht nur die Zahl der Weinliebhaber nimmt stetig zu, sondern auch die Anzahl der Weine. Aktuell gibt es nahezu drei Millionen verschiedene Weinsorten. Hier den Durchblick zu behalten, ist schlicht unmöglich. Ein Gerät wie MyOeno stellt eine kleine Revolution dar, weil damit smarte Technik erstmals in der traditionellen Weinkultur Einzug hält. Das Potenzial erschließt sich allein aus der großen Zahl der Liebhaber für Rotwein, die es natürlich auch in Deutschland gibt. Sie dürfte in die Millionen gehen.
Ein Scanner mit App zur Geschmacksidentifikation von Rotweinen wird auch in Deutschland begeisterte Nutzer finden. Noch ist MyOeno eine Lösung mit Alleinstellungsmerkmal. Dennoch lohnt es sich, über die Möglichkeiten des Scanners hinauszudenken. Eventuell könnte man ein entsprechendes Gerät auch für andere Weinarten wie Weißwein oder Roséwein konzipieren. Hier ist der Ideenreichtum von weinliebhabenden Technikfans gefragt.
Land: | Frankreich |
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Rechtsform: | Einzelunternehmen |
Branche: | Freizeit, Medien & Technik, Lifestyle |
Kategorie: | Apps, Software, Lebensmittel |
Startkapital: * | 50.000 EUR - 100.000 EUR |
Website: | myoeno.com |
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