Bis zu Beginn der 2020er war Urlaub für viele eng verbunden mit Partymeilen und belebten Kreuzfahrtschiffen. Das Reiseziel war dabei relativ egal. Hauptsache viel Halligalli in den schönsten Wochen des Jahres. Andere suchten dagegen den ultimativen Thrill im Aktivurlaub und immer größere Herausforderungen. Ob eine Besteigung des Mount Everest, ein Segeltörn um die halbe Welt oder eine sonstige Challenge – mit echter Erholung hatte dies alles relativ wenig zu tun.
Diejenigen, die sich in ein abgelegenes Ferienhaus zurückzogen, galten auf dem Reisemarkt eher als Exoten. Nun haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie die Bedürfnisse grundlegend gewandelt. Was gestern noch als schrullig galt, ist auf einmal hip geworden: sich zurückzuziehen von allem Trubel. Muss ein Rückzugsort aber immer exakt bestimmbar sein im Hinblick auf seine geografischen Koordinaten? Nein, muss er nicht.
So sieht es jedenfalls der Gründer von Slow Cabins® aus dem belgischen Antwerpen. Dabei handelt es sich um Tiny Houses ohne festen Standort, die für einen Kurzurlaub oder Wochenendtrip angemietet werden können. Dank der Mobilität der Slow Cabins® können diese fast überall aufgestellt werden. Der Erholungssuchende weiß zwar, wie die mobilen Häuschen in etwa ausgestattet sind, aber nicht, wo sie stehen. Das erfährt er erst beim Reiseantritt.
Der kontaktarme Urlaub ist in Corona-Zeiten zum Trend geworden. Was für den Jahresurlaub gemeinhin gilt, ist auch im Kurzurlaub nicht anders, denn beim Wellnessurlaub übers Wochenende haben Erholungssuchende ebenfalls viele Kontakte. Wer das nicht möchte oder darf, dem bleibt die einsame Berghütte. Ansonsten kommt nur noch der eigene Garten oder die eigene Wohnung als Rückzugsort infrage.
Um sich zu erholen, braucht der Mensch allerdings einen Tapetenwechsel, zumal eine andere Umgebung bekanntlich Wunder bewirken kann. So sieht es auch Xavier Leclair, der Gründer und CEO von Slow Cabins, einer Agentur für die Vermietung mobiler Ferienhäuser. Slow Cabins® wurde im Juli 2017 im belgischen Antwerpen gegründet, also zu einer Zeit, als Corona noch gar kein Thema war. Der Gründer Xavier Leclair wollte raus aus dem Trott seines gut bezahlten Jobs als Honorarkonsul in den Niederlanden und etwas völlig Neues machen.
Etwas, was nah am Menschen orientiert ist. Es sollte zwar einfach und nachhaltig sein, aber dennoch hohen qualitativen Ansprüchen genügen. Wie er auf die Idee zu Slow Cabins® kam, ist zwar nicht genau bekannt, dennoch traf er mit seiner Geschäftsidee den Nerv einer Zeit, in der sich die Menschen nach etwas mehr Entspannung und Ruhe sehnen.
Die Slow Cabins® sind zwar minimalistisch, bieten aber dennoch ausreichend Komfort für eine erholsame Auszeit. Es gibt zwei Kategorien: „Time for Two“-Cabins für ein bis zwei Personen mit einem schönen Doppelbett, einer Öko-Dusche, eine Öko-Toilette, einem Kaminofen und einer kleinen Küchenzeile. Familien mit drei bis vier Personen können „Time for Familiy“-Cabins mieten. Sie sind ähnlich ausgestattet, nur eben geräumiger.
Sämtliches Interieur in den Häuschen ist nachhaltig, besteht also nur aus natürlichen Materialien wie beispielsweise Öko-Leinen. Eine „Time for Two“-Cabin kostet 195 Euro und an Wochenenden 245 Euro pro Nacht. Die „Time for Familiy“-Cabin kostet 215 Euro und an Wochenenden 265 Euro pro Nacht. Mindestmietdauer beider Modelle sind 2 Nächte.
Das Alleinstellungsmerkmal von Slow Cabins® ist die Umgebung. Der Nutzer erfährt erst kurz vor der Anreise, wo er seine Cabin vorfindet. Ganz sicher ist es ein ruhiger, von Natur umgebener Ort, an dem eine ungestörte Auszeit möglich ist. Trotz der abgeschiedenen Lage ist die nächstgelegene Großstadt nie weiter als zwei Autostunden von einem Aufstellort entfernt.
Die Idee mit den mobilen Ferienhäusern Slow Cabins® stammt aus einem relativ dicht besiedelten Land. In den Naherholungszonen außerhalb der Großstädte sind hier an Wochenenden besonders viele Menschen unterwegs. Da sehnen sich verständlicherweise viele Menschen nach einem ruhigen Plätzchen in der Natur, um abzuschalten. Dicht besiedelte Regionen gibt aber es auch in Deutschland, wie beispielsweise die Rhein-Ruhr-Region in NRW oder das Rhein-Main-Gebiet.
Hier wird ein entsprechendes Angebot mit Sicherheit auf eine breite Resonanz stoßen, denn Plätze in unberührter Umgebung sind hier Mangelware. Angesichts der ungewissen Zukunft vieler Hotels und Pensionen in Coronazeiten ist vielleicht genau diese Form der Naherholung besonders aussichtsreich, weil es zu keinen zusätzlichen Kontakten kommt. Sehr wahrscheinlich wird in den Ferienzeiten der Run auf Ferienwohnungen und Ferienhäuser so stark zunehmen, dass es zu Engpässen kommt.
Mobile Ferienbehausungen wie die Slow Cabins® könnten helfen, die Angebotslücke zu schließen. Für Gründungswillige aus der Tourismusbranche bietet diese Geschäftsidee noch reichlich Potenzial, weil diese Form der Naherholung in Deutschland bislang noch kaum bekannt ist. Das Risiko ist auch für Investoren überschaubar. Sollten die Nachfragen nicht den Erwartungen entsprechen, lassen sich die Häuschen auch standortunabhängig verkaufen, denn die Nachfrage nach Tiny Houses ist groß. Ganz anders bei konventionellen Ferienimmobilien, die immer an ihren Standort gebunden bleiben.
Land: | Belgien |
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Rechtsform: | AG |
Branche: | Freizeit, Lifestyle |
Kategorie: | Reise, Verschiedenes |
Startkapital: * | über 250.000 EUR |
Website: | slowcabins.be/en |
So viele Besucher haben sich für diese Idee interessiert.
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