Ob Speisen gelingen oder nicht, hängt nicht nur von den Zutaten ab, sondern auch von den optimalen Gartemperaturen und Garzeiten. Diese jeweils zu ermitteln, ist schon eine Kunst für sich, denn nicht immer hat die Köchin oder der Koch ein erprobtes Rezept als Vorlage zur Hand. Vor allem experimentierfreudige Kochfans, die immer wieder gern etwas Neues ausprobieren, stehen oft auf dem Schlauch.
Wie lange muss der Auflauf bei welcher Temperatur in den Ofen, damit das Gemüse zwar gar, aber auch nicht matschig wird? Solche und ähnliche Fragen stellen sich jeden Tag Hobbyköche rund um den Globus. Schon im Jahr 2013 hatten die beiden Gründer Matt van Horn und Nikhil Bhogal in San Francisco eine zündende Idee zur Lösung des Problems.
Wenn Apps in der Lage sind, uns zu identifizieren, sollten sie dann nicht auch Zutaten im Ofen erkennen können? Kurzum: Die Idee für einen intelligenten Ofen, der Zutaten automatisch erkennt und die Zubereitung vollautomatisch steuert, war geboren. Die beiden Erfinder gründeten das Unternehmen June und steckten jeden Cent in die Entwicklung des smarten Ofens. Bis zur Marktreife 2015 verging zwar noch etwas Zeit, aber das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Vor allem Investoren, die bis 2016 rund 30 Millionen US-Dollar in die Firma June steckten, waren von dem Konzept hellauf begeistert.
Die Küche im 21. Jahrhundert ist vollgestopft mit elektronischen Geräten, die sich zum Teil sogar programmieren lassen. So richtig intelligent und smart geht es in den meisten Küchen dennoch nicht zu. Untereinander kommunizieren Geräte erst sehr spärlich und um die Elektronik effektiv nutzen zu können, muss man vorher genau wissen, was man tun will. Kochen, backen, braten hört sich simpel an – ist es aber nicht. Schon kleinste Abweichungen bei Garzeiten oder Temperaturen können das Gericht regelrecht versauen. Das ist nicht nur schade um die hochwertigen Zutaten, sondern erzeugt auch viel Frust.
Die beiden Entrepreneure Matt von Horn und Nikhil Bhogal aus San Francisco kannten das Problem und gingen es entschlossen an. Nach der Gründung ihres Start-ups June im Jahr 2013 machten sie sich an die Arbeit, um ihre Geschäftsidee zu realisieren. Bei dem intelligenten Ofen June Oven handelt es sich um einen kompakten Küchenofen, der selbstständig Speisen zubereitet. Von außen sieht man dem Ofen nicht an, was in ihm steckt.
Das unterscheidet sich aber deutlich von dem, was andere Öfen leisten. Im Ofen befindet sich eine hitzeresistente Videokamera, welche die Zutaten zunächst visuell erfasst. Die Bilddaten werden anschließend mit einer Datenbank abgeglichen. Sobald sie identifiziert sind, errechnet der June Oven die Garzeit und die optimale Temperatur. Zugleich werden Vorschläge zur Zubereitung unterbreitet.
Der Nutzer kann über eine eigens für den June-Ofen programmierten App den Garprozess im Ofen einsehen und jederzeit individuell steuern. Ausgestattet ist der Ofen mit einer Full-HD-Kamera, einem Gewichtssensor und einem WiFi-Anschluss. Im Ofen arbeitet ein 2,3 GHz Nvidia-Prozessor. Die Überwachung und Steuerung erfolgt wahlweise über ein integriertes Touch-Screen-Farbdisplay oder über eine App auf dem Smartphone oder Tablet. Herzstück ist eine Lebensmitteldatenbank zur Identifizierung der Zutaten.
Den Gründern gelang es in zwei Finanzierungsrunden in 2015 und 2016, insgesamt 29,5 Millionen US-Dollar einzusammeln. Ab 2015 konnten die June-Öfen zum Preis von je 1.500 US-Dollar geordert werden. Die Auslieferung der ersten Öfen erfolgte dann im Jahr 2016. Inzwischen konnten die Produktionskosten deutlich optimiert werden, sodass der Ofen in der Grundausstattung inzwischen für 499 US-Dollar zu haben ist.
Standalone-Geräte in der Küche waren gestern. Immer mehr Hersteller gehen dazu über, ihre Küchengeräte mit intelligenten, smarten Funktionen auszustatten. Während sich immer mehr Kühlschränke und Waschmaschinen digital vernetzen lassen, hinkt der klassische Ofen noch ein wenig hinterher. Zwar besitzen auch moderne Öfen allerhand Programme, um die Zubereitung der Speisen zu steuern, doch die Kontrolle ist zumeist nur über das Sichtfenster direkt am Ofen möglich.
Ganz zu schweigen von so innovativen Funktionen wie der Identifikation des Kochguts. Der June-Ofen stellt daher eine kleine Revolution in der Küche dar, denn er denkt mit und gestaltet den Garprozess voll transparent. Auch in anderer Hinsicht liegt der Ofen voll im Trend. Aufgrund misslungener Zubereitung weggeworfene Lebensmittel betragen vielleicht nur einen kleinen Teil des essbaren Abfalls, aber auch der zählt. So passt der June-Ofen nicht nur aufgrund des Trends zur Digitalisierung perfekt in die heutige Zeit, sondern auch unter dem Aspekt, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
Geschäftsideen rund um die smarte Küche besitzen daher enormes Potenzial, denn die Digitalisierung kommt in diesem Bereich gerade erst so richtig in Fahrt. Gleich, ob Kühlschrank, Ofen oder Herd – Gründern mit innovativen, digitalen Geschäftsideen für die Küche stehen goldene Zeiten bevor.
Land: | Vereinigte Staaten |
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Rechtsform: | Incorporated |
Branche: | Medien & Technik |
Kategorie: | TV, Video & Elektronik |
Startkapital: * | über 250.000 EUR |
Website: | juneoven.com |
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