Geschäftsideen

Vom Bauernhof frisch auf den Tisch - Online-Hofladen für regionale Lebensmittel

Discounter und Supermärkte werben tagtäglich mit dem Frischeversprechen für ihre Produkte. Jeder kann sich in den Filialen davon überzeugen: Salate, Obst und Gemüse sehen immer knackig und frisch aus. So, als wären die Produkte vor wenigen Minuten gerade erst geerntet oder gepflückt worden. Ein jeder weiß allerdings, dass der Handel mit vielen Tricks arbeitet, um die Nahrungsmittel optimal zu präsentieren.

Mit einem Hinweis auf die deutsche Herkunft suggeriert der Handel zwar, dass die Ware nur über kurze Strecken transportiert wurde. Doch dies ist ein Trugschluss. Die Handelskonzerne kaufen dort ein, wo es am günstigsten ist. Wer in Hamburg Äpfel aus deutschem Anbau kauft, kann nicht sicher sein, dass diese aus dem größten Obstanbaugebiet Deutschlands vor den Toren Hamburgs kommen.

Vom Bauernhof frisch auf den Tisch - Online-Hofladen für regionale Lebensmittel

Die Äpfel können genauso gut auch aus der Bodenseeregion stammen, also über viele Hundert Kilometer transportiert worden sein. Natürlich gilt das auch umgekehrt. Nachhaltigkeit sieht anders aus. Frisch ist die Ware nur dann, wenn sie direkt aus der Region kommen. Davon sind Juliane Willing und Eva Neugebauer, die Gründerinnen von Frischepost fest überzeugt. Das Konzept stationärer Hofläden vor den Toren von Großstädten haben sie für ihr Start-up Frischepost digitalisiert: Frische und gesunde Lebensmittel von Erzeuger*innen aus der Region.

 

Erzeugt wird „on demand“

Wer ländlich wohnt, hat es gut. Er kann in vielen Fällen direkt beim Bauern einkaufen und sich gewiss sein, dass er absolut frische Lebensmittel bekommt. Viele Bauern und landwirtschaftliche Genossenschaften haben in den zurückliegenden Jahren Hofläden eröffnet, um ihre Produkte direkt vor Ort zu vermarkten. Vor allem im ländlichen Umland von Großstädten hat sich das Vermarktungskonzept erfolgreich etabliert.

Die Kundinnen und Kunden sind allerdings nur zu einem Bruchteil ortsansässig. Die meisten kommen aus der nahen Großstadt und verbinden den Hofladeneinkauf mit einem Ausflug ins Grüne. Hierzu muss man allerdings mobil und zeitlich flexibel sein. Was machen die, die kein Auto besitzen, aber trotzdem frische Lebensmittel von regionalen Erzeugern genießen wollen? Unter anderem wurde Frischepost für diese Zielgruppe entwickelt. Und natürlich für die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe aus der Region, denen das Start-up hilft, zu überleben.

Nach einem erfolgreich verlaufenen Pilotprojekt haben Juliane Willing und Eva Neugebauer die Frischepost GmbH 2015 in Hamburg gegründet. Dabei setzten sich die Gründerinnen das Ziel, Stadtmenschen die Möglichkeit zu geben, wirklich nachhaltig zu konsumieren. Mit biologischen und fair produzierten Lebensmitteln von Bauern aus der Region um Hamburg herum. Anders als beim Einzelhandel werden so gut wie keine Produkte auf Vorrat eingekauft. Es werden nur Produkte in den Mengen geordert, die zuvor auf der Plattform von Frischepost bestellt wurden.

Das bedeutet: Der regionale Bauer erzeugt für uns Lebensmittel „on demand“. Dadurch bleibt nichts übrig, was weggeworfen werden muss. Was angeliefert wird, verlässt das Unternehmen noch am selben Tag in einer wiederverwendbaren Versandbox. Die Kunden können bequem von zu Hause aus ihre Lieblingsprodukte online bestellen. Hierzu wählen sie diese in der benötigten Menge aus und legen Liefertag und Lieferzeit fest. Daraufhin produzieren die Bauern die Lebensmittel taggenau für Frischepost.

Alle Bestellungen können am Vortag bis 11 Uhr aufgegeben werden und kommen dann frisch am vereinbarten Tag beim Kunden an. Die Mehrwegboxen nehmen die Kuriere von Frischepost bei Anlieferung oder beim nächsten Besuch wieder mit. Übrigens: Die Auslieferung erfolgt ausschließlich mit Elektroautos, damit die Vision der Nachhaltigkeit auf der ganzen Linie gelebt wird. Aktuell sind 10 Fahrer*innen für Frischepost unterwegs.

Das Geschäftsmodell von Frischepost konnte die Investoren von Anfang an begeistern. Zwei Business Angels investierten kurz nach der Gründung in das noch junge Unternehmen und standen den Unternehmerinnen nicht nur mit Kapital, sondern auch mit Know-how zur Seite. Vier weitere Finanzierungsrunden folgten. Vom Lieferdienst für regional erzeugte Lebensmittel gibt es inzwischen weitere Franchise-Niederlassungen in Berlin, Rhein-Main, München und Köln. Weitere Frischepost-Lieferdienste sind in Planung.

 

Nachhaltige Lebensmittelerzeugung hat sehr viel Potenzial

Die Erfolgsstory von Frischepost zeigt, wie groß der Bedarf an nachhaltig erzeugten Lebensmitteln ist. Das Geschäftsmodell besitzt enormes Potenzial, weil es praktikable Lösungsansätze für verschiedene Probleme unserer modernen Konsumgesellschaft liefert. Zum einen hilft es, durch kurze Transportwege und den Einsatz von Elektroautos den CO2-Ausstoß zu reduzieren und zum anderen bietet es kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben eine Zukunftsperspektive.

Wenn nur noch das produziert werden muss, was auch tatsächlich benötigt wird, können Ressourcen und Energie eingespart werden. Der Konsument kann sich durch die regionale Erzeugung darauf verlassen, dass die Produkte wirklich frisch sind und die Erzeuger erfahren wieder eine echte Wertschätzung ihrer Arbeit. Eine Win-win-Situation für alle.

Wer sich mit bäuerlichen Produktionsmethoden auskennt oder dem Berufsstand verbunden fühlt, bringt bereits die wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start für einen Lieferdienst für regionale Lebensmittel mit. Wenn dann noch ein paar betriebswirtschaftliche oder kaufmännische Kenntnisse vorhanden sind, steht einer erfolgreichen Gründung fast nichts mehr im Wege.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: GmbH
Branche: Dienstleistungen, Ernährung, Lifestyle
Kategorie: Lebensmittel, Verschiedenes
Startkapital: * 25.000 EUR - 50.000 EUR
Website: frischepost.de
* geschätztes Startkapital

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