Geschäftsideen

Lebensmittelvernichtung stoppen - App für ablaufsensible Lebensmittel

Lebensmittelverschwendung zählt zu den größten Ärgernissen unserer Zeit. Täglich werden tonnenweise Lebensmittel vernichtet, weil das Verfallsdatum abgelaufen ist und sie nicht mehr zu vermarkten sind. Das betrifft nicht nur Restaurants und Kantinen, sondern vor allem den Lebensmitteleinzelhandel.

Gleich, ob Discounter oder Supermarkt – was nicht mehr ganz frisch ist oder über dem Verfallsdatum liegt, wird gnadenlos aussortiert. Diesen Schwund zahlen die Verbraucher selbstverständlich bei ihren täglichen Einkäufen mit. Angesichts von Hunger in der Welt und immer mehr verarmten Haushalten, denen das Geld für Lebensmittel fehlt, ist diese Wegwerfmentalität ein ethisch höchst fragwürdiges Unterfangen.

Lebensmittelvernichtung stoppen - App für ablaufsensible Lebensmittel

Das kanadische Start-up flashfood möchte dieser Verschwendung mit seiner Geschäftsidee endlich Einhalt gebieten. Gegründet wurde es 2016 in Toronto. Der Gründer Josh Domingues hatte den genialen Einfall, gegen die Verschwendung mit einer App zu Felde zu ziehen. Das Prinzip ist denkbar einfach.

Während Shopping-Apps gewöhnlich Sonderangebote der großen Supermärkte anzeigen, zeigt die flashfood-App vielmehr Lebensmittelbestände in den Supermärkten und Discountern an, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen. Diese Lebensmittel in den Regalen sind so gut wie unverkäuflich und werden deshalb vom Handel mit großen Preisnachlässen abgegeben. Davon profitieren viele Seiten. Nicht zuletzt das Start-up flashfood das einen kleinen Prozentsatz jeder Verkaufstransaktion einbehält.

 

Lebensmittelvernichtung eindämmen – ein Gewinn für alle

Nicht nur die Kirchen predigen es, sondern auch Politiker wenden sich regelmäßig gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Auf der anderen Seite stehen hygienische Vorschriften und Gesetze zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung der Lebensmittelvernichtung entgegen.

Dass ein Ausweg aus diesem Dilemma möglich ist, zeigt das kanadische Start-up flashfood Inc., das im Jahr 2016 von Josh Domingues in Toronto gegründet wurde. Mit Loblaw, der größten Supermarktkette Kanadas und der Initiative Target aus Minneapolis zusammen startete er ein Pilotprojekt, das die Lebensmittelverschwendung eindämmen soll. Seine Idee: Eine App, die Lebensmittel kurz vor dem Verfallsdatum anzeigt.

In der modernen Logistik werden alle Wareneingänge penibel registriert. Kein Datum geht bei der Disposition durch die Lappen. Man weiß also stets genau, wie viele Produkte welcher Kategorie mit welchem Mindesthaltbarkeitsdatum sich aktuell in einer Supermarktfiliale befinden. Insofern ist es ein Leichtes, die aktuellen Bestände von Produkten abzufragen, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum naht.

Genau nach diesem Prinzip funktioniert die App von flashfood. Für den Nutzer ist die Anwendung der App denkbar einfach. Er registriert sich, wählt dann einen teilnehmenden Supermarkt oder Discounter aus und erhält eine Auflistung aller Produkte, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen. Angezeigt werden ihm die um einen errechneten prozentualen Nachlass reduzierten Preise.

Nun kann der Nutzer wie in einer konventionellen Shopping-App Produkte in den Warenkorb legen, zur Kasse gehen und bezahlen. Die gekauften Produkte werden für ihn in der Filiale zur Seite gelegt. Anschließend kann er die gekauften Produkte dort abholen. Für ärmere Haushalte ist diese App ein echter Gewinn, denn sie müssen jeden Cent umdrehen, um über die Runden zu kommen.

Die App bietet ihnen somit eine echte Hilfe, bei den täglichen Einkäufen des Lebensnotwendigen viel Geld zu sparen. Auch die Supermärkte profitieren, weil sie mit den Produkten, die normalerweise weggeworfen und vernichtet werden, noch Geld verdienen können. Schlussendlich profitiert natürlich auch das Start-up, das die App entwickelt und pflegt, an der Transaktion.

Somit ist vielen geholfen. Auch die Umwelt kann sich freuen, weil durch diesen „Restekonsum“ weniger Treibhausgase emittiert werden und CO? eingespart wird. Nicht zuletzt spart man mit dieser Art des Einkaufs auch noch Zeit. Das Projekt hat sich seit seiner Gründung mächtig weiterentwickelt, denn inzwischen beteiligen sich zahlreiche Einzelhandelsketten und Supermärkte in Kanada. Unter anderem sind Loblaw, Real Canadian Superstore, maxi, Dominion, Provigo, Zehrs und HyVee mit von der Partie.

 

Vermarktung von ablaufenden Lebensmitteln hat viel Potenzial

Lebensmittelvernichtung gibt es nicht nur in Kanada, sondern auch in Deutschland, wo jährlich mehr als 20 Millionen Tonnen Lebensmittel vom Handel einfach weggeschmissen werden. Die Gründe sind hinlänglich bekannt: Hygienevorschriften und Gesetze zum Schutz der Bevölkerung. Zwar weisen viele Verbraucherzentralen inzwischen ausdrücklich darauf hin, dass das Ablaufdatum nur einen groben Rahmen angibt und die Lebensmittel auch danach noch unbedenklich verzehrt werden können.

Das ändert allerdings nichts am Einkaufsverhalten der meisten Konsumenten. Steht ein Produkt ein oder zwei Tage vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum, wird es allenfalls noch gekauft, wenn es vor Ort direkt reduziert wurde. Ansonsten bleiben die Waren im Regal liegen und werden später vernichtet. Vor diesem Hintergrund ist es höchste Zeit für konkrete Initiativen gegen Lebensmittelvernichtung.

Eine App wie die von flashfood würde enorm dabei helfen, die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Für Gründer, die nicht nur Geld verdienen wollen, sondern sich auch sozial engagieren möchten, bietet die Geschäftsidee flashfood eine ideale Gelegenheit, beides miteinander zu verbinden. Shopping-Apps für Schnäppchen gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Wieso eigentlich noch keine für Lebensmittel kurz vor dem Ablaufdatum?

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Kanada
Rechtsform: Incorporated
Branche: Ernährung
Kategorie: Lebensmittel
Startkapital: * 50.000 EUR - 100.000 EUR
Website: www.flashfood.com
* geschätztes Startkapital

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