Wohl jeder ist schon einmal in die Situation gekommen, dass er ein Flug-, Bahn- oder Fährticket lange im Voraus gebucht hatte, dann aber die Reise doch nicht antreten konnte. Sofern das Ticket schon bezahlt wurde, erstattet das Verkehrsunternehmen – wenn überhaupt – allenfalls einen Teilbetrag. Wurde noch nicht bezahlt, wird mindestens die Differenz fällig.
Das ist ärgerlich, denn man bezahlt für eine Leistung, die gar nicht in Anspruch genommen wird. Wer nicht zufällig jemanden kennt, der eine Verwendung für das Ticket hat, bleibt auf den Kosten sitzen. Spontan stellt sich die Frage, weshalb es noch keine Online-Börse für gebuchte Tickets gibt, die nicht genutzt werden können.
Diese Marktlücke erkannte das niederländische Start-Up und setzte sie 2010 in der Online-Plattform Re-Ticket.com in die Tat um. Dort wird zunächst geprüft, inwieweit sich das Ticket überhaupt übertragen lässt. Das ist praktisch, denn hier arbeiten Experten, welche die Konditionen von Flug- und anderen Verkehrsunternehmen bestens kennen und schnelle Hilfe leisten können.
Langwierige und nervige Telefonate bei den Buchungszentralen erspart man sich dadurch und hat die Gewissheit, dass alles Erdenkliche versucht wird, das Ticket bestmöglich zu verwerten. Die Plattform Re-Ticket.com ist die erste Börse ihrer Art und wird nicht die letzte sein. Denn gerade durch den Frühbucherboom bei Flügen stieg auch die Zahl ungenutzter Flugtickets sprunghaft an.
Im Internet wimmelt es nur so von Börsen und Marktplätzen für Reisen und Flugtickets zu allen Destinationen dieser Welt. Billiganbieter überschwemmen den Markt und konkurrieren um die Gunst der reiselustigen Kundschaft. Bei der klassischen Buchung über den Reiseveranstalter via Reisebüro lässt sich die Rücktrittsoption per Reiserücktrittsversicherung absichern. Das ist insbesondere in der Frühbucherszene so nicht möglich.
Auch wenn der Preis für das Ticket vergleichsweise günstig war, ist es doch schade, wenn es verfallen würde, weil die Reise – aus welchen Gründen auch immer – nicht angetreten werden kann. Einen Marktplatz für Tickets aus zweiter Hand suchte man bisher vergeblich.
Diese Lücke ist jetzt, zumindest in den Niederlanden, geschlossen worden, genauer gesagt in Amsterdam, wo das findige Unternehmen Re-Ticket.com das Thema 2010 aufgriff und seitdem erfolgreich eine Plattform für den Weiterverkauf von Tickets betreibt, die nicht genutzt werden können.
Als erstes überprüft das Team von Re-Ticket.com, ob das Ticket überhaupt weiterverkauft werden kann und ermittelt im Erfolgsfall die möglichen Kosten. Nach Angaben der Plattformbetreiber lassen sich rund 40% aller Flugtickets übertragen. Bei Änderung des Fluggastnamens fallen in der Regel jedoch Gebühren an.
Sind die formalen Voraussetzungen geklärt, stellt Re-Ticket.com das Ticket zum Wunschpreis des Verkäufers ein. Käufer haben ähnlich wie auf Ebay die Möglichkeit, Gebote abzugeben. Sie können dann direkt mit dem Anbieter per E-Mail direkt in Kontakt treten und den Deal abschließen.
Verkäufer von Tickets müssen sich zuerst über ihren E-Mail oder Facebook-Account registrieren, bevor sie Tickets zum Weiterverkauf anbieten können. Nachdem sie ein Ticket eingestellt haben, können sie das beispielsweise auch über die sozialen Netzwerke publik machen, um Interessenten zu finden.
Es wird zwischen individuellen und Business-Accounts unterschieden. Nur professionelle Anbieter müssen eine kleine Gebühr entrichten. Für alle anderen ist die Nutzung von Re-Ticket.com kostenfrei. Neben Flugtickets können auch ungenutzte Tickets für die Bahn oder für Fähren auf Re-Ticket.com eingestellt werden.
Handelsplattformen für Flugtickets gibt es reichlich im Internet. Online-Börsen für Tickets, die nicht genutzt werden können, sind jedoch noch kaum vertreten. Dies ist erstaunlich angesichts des großen Marktpotenzials, das in dieser Geschäftsidee steckt. Die Geschäftsidee ließe sich erweitern auf Tickets fürs Theater, Kino oder beliebige andere Veranstaltungen wie Konzerte. Tickets, die nicht genutzt werden können, weil der Ticketinhaber am Reise- oder Veranstaltungstermin verhindert ist.
Der Aufbau eines Vertriebskanals für Zweittickets aller Art wäre eine Geschäftsidee, die ihresgleichen noch sucht. Existenzgründer mit Erfahrungen aus der Reise- und Verkehrsbranche bieten sich hier ungeahnte Chancen, denn Tickets, die verfallen müssen, gibt es immer und eine zentrale Börse, die als „Ebay für Tickets“ fungiert, wäre eine wirkliche Bereicherung der Online-Szene.
Anmerkung der Redaktion: re-ticket.com ist nicht mehr aktiv.
Land: | Niederlande |
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Rechtsform: | C. V. |
Branche: | Dienstleistungen |
Kategorie: | Tickets |
Startkapital: * | 5.000 EUR - 10.000 EUR |
Website: |
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