Wer gerne spielt und sich nicht immer die neuesten Spiele kaufen möchte, kann jetzt in manchen Städten eine ganz neue Erfahrung machen, denn der Megatrend tauschen oder leihen statt kaufen, ist jetzt auch im Spielemarkt angekommen. Und damit sind nicht Videogames gemeint, die ohnehin schon eifrig getauscht werden, sondern die guten alten Brett- und Gesellschaftsspiele.
Ludotheken haben in der Schweiz bereits eine lange Tradition. Das Prinzip ist von Bibliotheken und Videotheken bekannt. Gegen Gebühr verleiht der Ludotheken-Betreiber für einen festgelegten Zeitraum Spiele, die dann mit nach Hause genommen und gespielt werden können.
Michael Schmitt aus Berlin griff das Konzept auf und ging mit seiner Spielwiese Berlin noch einen Schritt weiter, indem er einen Laden mit Café angliederte, wo Spielefans direkt vor Ort neue Spiele bei Kaffee und Kuchen ausprobieren können. Das ist für Spieler kommunikativ und schafft dem Betreiber einen Zusatzverdienst, weil auch beim Spielen vor Ort eine kleine Gebühr zu entrichten ist.
An neuen Ideen mangelt es Michael Schmitt nicht. Einmal wöchentlich haben Spielefans die Möglichkeit, Spieleautoren über die Schulter zu schauen, wenn sie in den Räumlichkeiten neue Spieleprototypen testen und sich darüber austauschen. Auch namhafte Spieleverlage stellen in der Spielwiese Berlin regelmäßig Spielneuheiten vor. Eine gute Gelegenheit, um neue Spiele vorab kennenzulernen.
Es ist ein erstaunliches Phänomen unserer Zeit, dass trotz Playstation, Xbox & Co. der klassische Spielmarkt nicht schrumpft, sondern langsam aber beständig wächst. Obwohl für TV-Konsum, Computer- und Smartphonenutzung immer mehr von unserer kostbaren Freizeit draufgeht, finden die Menschen nach wie vor bei klassischen Brett-, Gesellschafts- und Kartenspielen zueinander.
Ein Beweis dafür, dass Spielen auch ohne optische und akustische Reizüberflutung noch möglich ist und sogar Spaß macht. Zweifelsohne haben analoge Spiele einen hohen Unterhaltungswert und jedes Jahr stellen Spieleautoren eine Vielzahl von Neuheiten vor. Auch hier greift inzwischen der neue Trend: Leihen statt neu kaufen. Das erkannte auch der Gründer Michael Schmitt aus Berlin und eröffnete 2012 im Stadtteil Friedrichshain seine Spielwiese Berlin, eine Ludothek mit Laden und Café.
Hier können Kunden sich aus einem Angebot von über 1.700 Spielen das gewünschte Spiel auswählen. Außer Videospielen können hier alle Arten von Spielen ausgeliehen und auch vor Ort gespielt werden. Von Brettspielen über Kartenspiele bis hin zu Quiz- und Strategiespielen. Natürlich gibt es hier Klassiker wie Mensch-ärgere-Dich-nicht oder Monopoly – es gibt aber auch ausgefallene Spiele, die weniger bekannt sind und vor allem Spieleneuheiten.
Einige Spielbegeisterte können in der Spielwiese Berlin neue Spiele erst einmal in Ruhe zu Hause ausprobieren, bevor sie diese käuflich erwerben. Andere wiederum legen keinen Wert darauf, Spiele zu kaufen und wollen sie nur in einem bestimmten Zeitraum spielen. So wie man sich Videospiele in der Videothek und Bücher in der Bücherei ausleiht.
Das Spielen im Laden kostet 3,- Euro Spielgebühr pro Besuch für Erwachsene und 1,- Euro für Kinder von 3 – 12 Jahren. Spiele können während des Besuchs beliebig oft gewechselt werden. Es werden Knabbereien, Säfte, Kaffee und Bier zum Verzehr angeboten. Das Mitbringen von Speisen und Getränken ist im Regelfall nicht erlaubt. Für das Ausleihen berechnet die Spielwiese Berlin für Kinder- und Vorschulspiele 1,- Euro und für alle anderen Spiele 3,- Euro pro Tag.
Die maximale Ausleihdauer beträgt 14 Tage. Alternativ zur Einmal-Ausleihe bietet die Spielwiese Berlin seit April 2012 Flatrates für 25,- Euro pro Monat. Hierfür kann ein Spiel bis zu fünf Tagen ausgeliehen werden. Nach der Rückgabe kann das nächste Spiel ausgeliehen werden. Zweitspiele können dann zum Vorzugspreis von 2,- Euro pro Geschäftstag ausgeliehen werden.
Ludotheken oder Spielotheken gibt es schon seit einigen Jahrzehnten. Ursprünglich stammt die Idee aus der Schweiz. In den 1970er Jahren entstanden die ersten Ludotheken auch in anderen Ländern wie Deutschland. Zumeist sind es kommunale Träger oder eingetragene Vereine, die ein entsprechendes Angebot unterbreiten.
Kommerziell betriebene Ludotheken wie die Spielwiese Berlin sind hingegen jüngeren Datums. Wie das Beispiel aus Berlin-Friedrichshain zeigt, besteht insbesondere in Großstädten eine große Nachfrage nach einem solchen Angebot. Gründer, die selbst leidenschaftlich gern spielen und die persönliche Kommunikation mit anderen Menschen schätzen, bietet der Betrieb einer Ludothek ausgezeichnete Perspektiven.
Optimal ist die Kombination aus Ausleihort und Spielstätte, die sich zudem als Café oder Teestube konzipieren lässt. Die größte Investition zu Beginn ist jedoch nicht nur die Einrichtung, sondern auch die Grundausstattung mit Spielen zum Ausleihen und Ausprobieren. Sie sollte schon 300 – 500 Spiele umfassen, damit das Angebot auch angenommen wird.
Diese Spiele müssen nicht neuwertig sein. Für die Beschaffung eines gut erhaltenen gebrauchten Spiels sollte man jedoch 10,- Euro einkalkulieren. Wer über entsprechende Räumlichkeiten verfügt und die Anfangshürden zu meistern versteht, hat alle Trümpfe in der Hand eine Ludothek erfolgreich aufzuziehen.
Land: | Deutschland |
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Rechtsform: | Einzelunternehmen |
Branche: | Freizeit |
Kategorie: | Spielzeug |
Startkapital: * | weniger als 5.000 EUR |
Website: | www.spielwiese-berlin.de |
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