Der ständige Trendwechsel in der Schuhmode geht ganz schön ins Geld. Modebewusste Frauen können ein Lied davon singen, denn das Modediktat gilt vor allem für leichte Sommerschuhe und Sandalen. Auf der anderen Seite haben weder Frauen noch Männer Lust, jahrelang in denselben Schuhkreationen rumzulaufen. Im Zeitalter von Mass Customizing kann man zwar per Internet Schuhe individuell gestalten, doch auch dabei muss der Kunde für jedes Paar Schuhe erneut in die Tasche greifen.
Um diesem Dilemma zu entgehen, hat sich die ungarische Designerin Sara Gulyas etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Anstatt Schuhe „prêt-à-porter“ zu produzieren, kam sie auf die Idee, Schuhe zu modularisieren. Das modische Schuhwerk besteht aus drei austauschbaren Komponenten, die sich beliebig miteinander kombinieren lassen. Auf diese Weise kauft der Kunde nicht ein fertiges Paar, sondern ein Kit für Schuhe, die er individuell immer wieder neu anpassen kann.
Zusammen mit dem Produktanalytiker Andras Balogh gründete die Erfinderin Pikkpack 2013 in Budapest. Eine Kickstarter-Kampagne in 2014 gab dem Start-up den nötigen Schub, um auch außerhalb Ungarns voll durchstarten zu können. Die internationale Modewelt wurde schnell auf Pikkpack aufmerksam, das seine zusammenbaubaren Schuhkollektionen inzwischen weltweit verkauft.
Mass Customizing hat als einer der großen Internethypes der letzten Jahre einen entscheidenden Nachteil. Hat der Kunde die Komponenten für sein Kleidungsstück ausgewählt, dann wird es wie konfiguriert gefertigt. Alle Teile sind sozusagen fest verbaut, eine nachträgliche Änderung ist de facto ausgeschlossen.
Bei Schuhen bedeutet das: Obermaterial, Sohle und Applizierungen sind fest miteinander verklebt beziehungsweise vernäht. Nicht nur bei nachträglichen Änderungswünschen ist das ärgerlich, sondern auch, wenn man seine Schuhe in der nächsten Saison variieren möchte.
Die ungarische Designerin Sara Gulyas, die bereits mehr als zehn Jahre Designerfahrung mit Leder sammelte, brachte das auf die außergewöhnliche Geschäftsidee Pikkpack. Der Kunde kauft kein fertig produziertes Paar Schuhe, sondern eine Art Baukasten bestehend aus den drei Basiskomponenten Lederobermaterial, Sohle und Bänder.
Diese lassen sich beliebig kombinieren, sodass der Schuhkäufer die Schuhe immer wieder anders gestalten kann. Pikkpack bietet in Ungarn gefertigte Schuhkits für leichte Sommerschuhe für Damen und Herren sowie Sandalenkits für Damen. Mit dem Konfigurator im Online-Shop kann der Kunde die Farbe des Lederobermaterials, der Sohle und der Bänder auswählen.
Bei der Individualisierung spielen die Bänder, von denen sich der Kunde zwei verschiedene Farbvarianten aussuchen kann, eine entscheidende Rolle. Mit den breiten Bändern werden das Oberteil und die Seitenteile des Schuhs miteinander verbunden. Sie geben dem Schuh, dessen Design auf traditionelles ungarisches Schuhwerk zurückgeht, die nötige Stabilität und prägen die Optik.
Wenn der Kunde seinen Schuhen ein anderes Outfit verpassen möchte, muss er nur die Bänder herausziehen und durch andere ersetzen. Während der Kunde beim Lederobermaterial zwischen braun und schwarz wählen kann, stehen ihm bei der Gummisohle die drei verschiedenen Farben schwarz, gelb und blau zur Auswahl. Besonders vielfältig ist das Farbangebot bei den Bändern, denn hier kann der Kunde zwischen schwarz, braun, blau, grün, gelb, magenta und grau auswählen.
Außerdem gibt es jedes Band auch noch als reflektierende Version. Sara Gulyas hat Pikkpack zusammen mit dem Produktanalytiker Andras Balogh im Jahr 2013 in Budapest gegründet. Im Oktober desselben Jahres stieß mit Johanna Halasz eine dritte Mitstreiterin hinzu. Sie kümmert sich um Marketing und PR für Pikkpack.
Eine Fundraising-Kampagne auf Kickstarter im Mai 2014 verlief sehr erfolgreich. Binnen kurzer Zeit hatte Pikkpack fast 200 Unterstützer und konnte mehr als 20.000,- US-Dollar einsammeln. Die Kampagne machte die originelle Geschäftsidee des ungarischen Start-ups international bekannt. Ein Schuhkit für leichte Sommerslipper kostet aktuell 99,- US-Dollar. Kits für Damensandalen sind schon für 89,- US-Dollar zu haben.
Die Geschäftsidee Kits für Schuhe stellt in gewisser Hinsicht eine Weiterentwicklung des Mass-Customizing-Prinzips dar. Der Kunde konfiguriert zwar die Teile für sein Schuhpaar, baut seine Schuhe aber selber nach eigenem Gusto zusammen. Hierfür stehen ihm bei der Geschäftsidee Pikkpack verschiedenfarbige Bänder zur Auswahl, mit denen er die Teile seiner Schuhe nach Lust und Laune in der Farbe seiner Wahl zusammenbinden kann.
Je mehr Bänder ihm zur Verfügung stehen, desto vielseitiger kann er seine Schuhe variieren. Die Geschäftsidee aus Ungarn ist völlig neu und steckt trotz des beachtlichen Echos noch ganz am Anfang. In Deutschland ist die Idee noch kaum bekannt, dürfte aber auch bei uns sehr gut ankommen. Denn viel zu oft werden leichte Sommerschuhe nur eine Saison lang getragen. Obwohl sie noch völlig in Ordnung sind, werden sie einfach ausrangiert.
Variierbare Schuhe schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Ressourcen. Die Geschäftsidee ließe sich auch mit anderen Kleidungsstücken umsetzen. Etwa mit Jacken. Hierbei werden einzelne Teile ebenfalls durch Bänder oder Reißverschlüsse zusammengefügt. Die Geschäftsidee eignet sich gut für Schuh- oder Modedesigner. Wichtig ist, dass der Gründer oder die Gründerin gute Produzenten zur Hand hat, falls er Schuh- oder Kleidungsteile nicht selber herstellen kann oder will.
Land: | Ungarn |
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Rechtsform: | Einzelunternehmen |
Branche: | Lifestyle |
Kategorie: | Kleidung & Accessoires |
Startkapital: * | 5.000 EUR - 10.000 EUR |
Website: | pikkpack.com |
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