Geschäftsideen

Erfrischend anders - Limonaden aus fair gehandelten Rohstoffen

So breit wie heute war das Angebot an Erfrischungsgetränken noch nie aufgestellt. Denkt man einmal zurück, so beherrschten vor zehn bis zwanzig Jahren nur wenige bekannte Marken das Feld und die Vertriebskanäle beschränkten sich überwiegend auf den Einzelhandel und die Gastronomie. Das hat sich nicht zuletzt durch das Internet grundlegend gewandelt.

Mit der Zunahme der Sortenvielfalt entwickelte sich zudem ein Bewusstsein für die Inhaltsstoffe und die Erzeugerprozesse, die hinter den Produkten stehen. Die Rohstoffe sollen nicht nur natürlich und biologisch sein, sondern auch fair erzeugt und gehandelt werden. Unter diesen Bedingungen ist der Verbraucher auch bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Besonders deutlich wird dies bei Limonaden, deren Absatzzahlen das einstige Kultgetränk Cola inzwischen längst überflügelt haben.

Erfrischend anders - Limonaden aus fair gehandelten Rohstoffen

Paul Bethke, Jakob Berndt und Felix Langguth aus Hamburg hatten 2009 mit der Gründung ihrer Limonadenmanufaktur LemonAid das richtige Gespür für die Bedürfnisse der Verbraucher und das Geschäftspotenzial von „Fair Trade“ im E-Commerce. Mit ihrem Anspruch den sozialen Wandel mitzugestalten und die Welt ein bisschen gerechter zu gestalten, trafen sie den Nerv der Zeit.

Nicht nur bei Hipstern wurden die Limonaden von LemonAid zum Kultgetränk. Was in einer WG ganz klein angefangen hatte, entwickelte sich in den Folgejahren zu einer Erfolgsstory mit mehreren Millionen verkauften Flaschen Limonade im Jahr.

 

Trinkend die Welt verändern …

Limonaden führten jahrzehntelang ein Schattendasein, denn Cola, Fanta und vergleichbare Industriebrausen haben den Markt für Erfrischungsgetränke über Dekaden hinweg dominiert. Eine Renaissance erlebte der Getränke-Klassiker erst mit der Bionade, einer kaum gesüßten Limonade mit natürlichen Aromen aus der heimischen Kräuterwelt. Einen ganz anderen Weg gingen Paul Bethke, Jakob Berndt und Felix Langguth in Hamburg, als sie 2009 die LemonAid Beverages GmbH gründeten.

Die Limonaden enthalten Fruchtsäfte von Klassikern wie Limette, Maracuja und Blutorange und sind sogar mit etwas Rohrzucker gesüßt. Den drei Gründern, die in einer WG-Küche lange Zeit mit verschiedenen Zutaten herumexperimentierten, bis sie die passenden Geschmacksrichtungen gefunden hatten, ging es vor allem um die Erzeugerbedingungen bei den Zutaten.

Der Ansatz, die Rohstoffe für LemonAid zu fairen Bedingungen zu kaufen und dadurch den Plantagenarbeitern ein besseres Auskommen zu verschaffen, ist nicht neu. Fair-Trade-Projekte gibt es schließlich bei Kaffee, Tee und anderen Produkten schon länger. Im Markt für Erfrischungsgetränke war dies aber ein absolutes Novum.

Die Gründer hatten es am Anfang nicht leicht, weil mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise kein Geldinstitut bereit war, Kredite zum Aufbau des Projektes bereitzustellen. Die Pioniere des „fairen Trinkens“ ließen nicht locker und fanden schließlich einen Kapitalgeber, der Ihnen 800.000 Euro gab. Die Bürgschaft der Stadt Hamburg war hier sicherlich eine große Hilfe.

Die Limonaden enthalten ausschließlich natürliche Substanzen: Frischer Fruchtsaft, etwas Rohrzucker und Wasser. LemonAid gibt es zurzeit in den Geschmacksrichtungen Limette, Maracuja und Blutorange. Die Früchte für den Saft und andere Zutaten kommen aus unterschiedlichen Regionen. Blutorangen kommen aus Sizilien, Mango aus Indien, Maracuja aus Sri Lanka, Orangen und Limetten aus Brasilien und Rohrzucker aus Paraguay.

LemonAid verkörpert einen neuen Unternehmenstyp, der nicht auf schnellen Profit aus ist, sondern auf nachhaltiges Wirtschaften in den Herkunftsländern der Rohstoffe für die Limonadenkompositionen. LemonAid ist nicht das einzige Projekt der Gründer, denn mit Charitea betreiben sie ein weiteres Fair-Trade-Projekt für frisch aufgebrühten Eistee.

 

Social Entrepreneurship hat großes Potenzial

Lange hat die Politik ausschließlich klassische Entwicklungshilfe geleistet, um die Lebensbedingungen in unterentwickelten Ländern zu verbessern. Leider hat das nur selten zu den Ergebnissen geführt, die man sich erhoffte, denn viel Geld versickerte in dunklen Kanälen und kam nicht bei der Bevölkerung an. Fair Trade geht einen anderen, erfolgversprechenderen Weg.

Durch direkten Bezug von Produkten aus den unterentwickelten Ländern und Zahlung fairer Preise erzielen Kooperativen bessere Einkünfte und können dadurch die Lebenssituation der beteiligten Kleinbauern spürbar verbessern. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Was bei Kaffee und Tee bereits funktioniert, lässt sich auch auf andere landwirtschaftliche Erzeugnisse ausdehnen.

LemonAid zeigt, wie es geht. Sicher kann ein einzelnes Projekt nicht die Welt verändern, aber in der Summe können viele kleine Projekte viel bewirken. Limonaden bieten sich aus dem Grund an, weil sie inzwischen einen Kultstatus haben und die aufgeklärten Verbraucher die industriellen mit künstlichen Zusatzstoffen angereicherten Massenprodukte einfach satthaben. Zudem sind sie gerne bereit, faire Preise für ein Produkt zu bezahlen, wenn die Gewissheit da ist, dass damit Gutes bewirkt wird.

Der Zeitpunkt, um ein Unternehmen zu gründen, das die Arbeitsbedingungen in Erzeugerländern importierter landwirtschaftlicher Produkte verbessern hilft, ist gegenwärtig besonders günstig, zumal der Limonadenmarkt noch viel Potenzial hat. Die Geschäftsidee richtet sich besonders an diejenigen Gründer, die einen Erfahrungshintergrund als Entwicklungshelfer haben.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: GmbH
Branche: Lifestyle
Kategorie: Lebensmittel
Startkapital: * 5.000 EUR - 10.000 EUR
Website: www.lemon-aid.de
* geschätztes Startkapital

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