Das Versandwesen steckt voller Skurrilitäten. Die legendäre Flaschenpost, mit der Schiffbrüchige einst anderen ihr Schicksal mitteilten, zählt ebenso dazu wie Brieftauben, die Botschaften über Hunderte von Kilometern befördern. Beide Versandformen besitzen heute allerdings keine praktische Relevanz mehr. Auch bei den Schriftträgermedien gab es diverse Entwicklungen, bis Papier an die Stelle von Ton- und Holztafeln trat.
Seitdem scheint das internationale Postwesen auf dieses Material fixiert zu sein. Gleich, ob Brief, Postkarte oder Päckchen – das Basismaterial ist stets Papier oder Pappe. Diese Eintönigkeit war der US-amerikanischen Künstlerin Leoma Lovegrove den Versuch wert einmal eine Kokosnuss zu bemalen und als Postkarte zu versenden.
Und siehe da, es funktionierte. Eine neue Geschäftsidee war geboren. Der Badeort Matlacha in Florida, der sich als Künstlerkolonie einen Namen gemacht hatte, erhielt dadurch 2007 eine neue Attraktion und Leoma Lovegrove schuf sich damit einen Broterwerb, von dem sie ausgezeichnet lebt.
Bei 18,- bis 20,- US-Dollar pro Stück und einigen hundert Kokosnuss-Postkarten im Monat kein schlechtes Geschäft. Dank ihres Großkunden Walt Disney aus der Nachbarschaft braucht sie sich um ihr Auskommen nicht mehr zu sorgen, auch wenn sie diesem die Kokosnuss-Postkarten zum Vorzugspreis überlässt. Eine Geschäftsidee mit viel Potenzial, auch wenn es vielleicht nicht immer nur Kokosnüsse sein müssen.
Europäer werden den Namen Matlacha noch nie gehört haben, aber diesen Ort gibt es wirklich. Genauer gesagt ist er eine Insel im Lee County im US-Bundesstaat Florida. Der Badeort Matlacha wird zusammen mit einigen weiteren Inseln von Künstlern bewohnt, die dort leben und arbeiten.
Auch Leoma Lovegrove lebt in dieser Künstlerkolonie und betreibt hier wie viele andere Künstler eine Galerie. Sie bot ihr ein durchschnittliches Auskommen, bis sie auf die verrückte Idee mit den Kokosnüssen kam. Irgendwann hörte sie einmal davon, dass Soldaten im letzten Weltkrieg zerlegte Waffen in Kokosnüssen versteckten und problemlos versenden konnten.
Das brachte sie im Jahr 2007 auf die geniale Idee, Kokosnüsse einfach zu bemalen, mit einer Briefmarke zu versehen und mit der Post als originelle Grußpostkarte zu verschicken. Ihr Testadressat war die Disney Company, die in Florida mehrere Freizeitparks betreibt.
Der Freizeitcompany hatte die Geschäftsidee auf Anhieb so gut gefallen, dass sie mit Leoma Lovegrove schnell ins Geschäft kam. Was mit wenigen Kokusnuss-Postkarten begann, entwickelte sich bald zu einem lukrativen Business, als die Disney Company damit begann, die Dinger in ihren Parks den Besuchern anzubieten.
Das klappte prompt. Der Preis von 18,- bis 20,- US-Dollar pro Stück schreckte niemanden ab und die schwergewichtigen Postkarten wurden zum beliebten Souvenir sowohl bei Parkbesuchern als auch bei Gästen der Künstlerkolonie im Badeort Matlacha.
Wer will, kann die Kokosnüsse hier selbst zu einem Stückpreis von 20,- US-Dollar individuell bemalen. Dem wichtigen Großkunden Disney überlässt Leoma die Kokosnüsse zum Preis von 7,- US-Dollar. Bei rund 300 Stück im Monat ein überaus einträgliches Geschäft.
Die „Rohlinge“ für die Postkarten sammelt sich Leoma Lovegrove zusammen mit ihrem Ehemann Michael J. Silberg inoffiziell in den benachbarten Kokosnussplantagen quasi zum Nulltarif zusammen. Auf diese Weise „erntet“ sie jede Woche 150 Stück für ihre originellen Postkarten.
Bevor sie allerdings ans Bemalen geht, werden sie erst einmal rund zwei Monate in der Sonne getrocknet. Auch wenn die Kokosnuss-Postkarten nicht die einzige außergewöhnliche Idee der exzentrischen Künstlerin sind, dürfte sie mit dieser kreativen Idee das meiste Geld verdienen.
Im internationalen Postverkehr scheint man Spaß zu verstehen, denn anders lässt es sich kaum erklären, dass die Geschäftsidee so reibungslos funktioniert. Mit Ausnahme von Australien, wohin sie aus hygienischen Gründen nicht geschickt werden können, werden Kokosnuss-Postkarten in der ganzen Welt befördert. Eigentlich kann die Idee überall gestartet werden, am besten jedoch dort, wo die Rohlinge auch angebaut werden.
In Deutschland und Europa sind Kokosnüsse jedoch Importware und meist mit Fasern übersät, die vor dem Bemalen entfernt werden müssten. Da eine Kokosnuss im Einzelhandel rund 2,00 Euro kostet, wäre das bei der Umsetzung dieser Geschäftsidee in der Kalkulation zu berücksichtigen. Bei der Abnahme größerer Kontingente sollte es aber möglich sein den Stückpreis zu senken.
Müssen es aber immer Kokosnüsse sein, die Urlaubsgrüße transportieren? Was in Deutschland näher läge, wären beispielsweise Scheiben oder Tafeln aus behandeltem Baumholz, die bemalt als Urlaubsgruß nicht nur aus Neuschwanstein, sondern vielen anderen waldreichen Urlaubsregionen wie dem Bayerischen Wald oder dem Thüringer Wald versendet werden könnten.
Auch Holz-Branding wäre eine geeignete Technik, um den Urlaubsgruß auf einer Holzpostkarte zu verewigen. Weitere außergewöhnliche Ideen für Postkartensouvenirs sind denkbar. Um sicherzustellen, dass sie den Empfänger auch erreichen, sollte zuvor getestet werden, inwieweit die Post bereit ist, diese bei ausreichender Frankierung zu befördern.
Bei den Kokosnuss-Postkarten funktioniert es schließlich doch auch. Künstlern und Kunsthandwerkern bietet diese Geschäftsidee auf jeden Fall wirtschaftlich interessante Perspektiven.
Land: | Vereinigte Staaten |
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Rechtsform: | Einzelunternehmen |
Branche: | Freizeit |
Kategorie: | Reise |
Startkapital: * | weniger als 5.000 EUR |
Website: | www.leomalovegrove.com |
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