Geschäftsideen

Klasse statt Masse - Erlesener Spitzenkaffee zum fairen Preis

Kann man mit einem Sortiment, das nur aus einem einzigen Spitzenprodukt besteht, dauerhaft erfolgreich sein? Eine betriebswirtschaftliche Fragestellung, bei der sich die Geister scheiden. Während die einen davon überzeugt sind, dass unbedingt eine Diversifizierung, also eine Ausweitung von Waren und Dienstleistungen erfolgen muss, um die Rentabilität zu erhalten und zu steigern, sehen dies andere aus Kostenerwägungen heraus eher kritisch.

Klasse statt Masse: Erlesener Spitzenkaffee zum fairen Preis

Auf den Standpunkt und die Ziele kommt es an. Diese Ansicht vertritt jedenfalls Andreas Mose aus München, der sich nebenberuflich mit dem Online-Vertrieb www.kaffeeprojekt.de für die erlesene Kaffeesorte Jamaica Blue Mountain im Februar 2011 selbständig machte. Zusammen mit seiner Schwester verkauft der Jungunternehmer seitdem diesen hochwertigen Luxuskaffee übers Internet und hat damit großen Erfolg.

Sein Erfolgsrezept ist eigentlich kein Geheimnis, denn schließlich wurde er von Günter Faltin, dem Wegbereiter des postindustriellen Entrepreneurship-Gedankens inspiriert, dessen Ideen große Verbreitung fanden.

„Was andere bereits mit Tee erfolgreich umgesetzt haben, muss doch auch bei Kaffee möglich sein“, sagte sich Andreas Mose schließlich und setzte seine Vision zielstrebig in die Tat um. Das bedeutete, hochwertigen Spitzenkaffee zu günstigen Konditionen einzukaufen und an solche Endverbraucher zu bringen, die erlesene Qualitäten und faire Preise zu schätzen wissen und daher immer wieder kommen.

 

Dem „Entrepreneur“ gehört die Zukunft

Wie so oft spielt der Zufall im Leben von Unternehmerkarrieren eine große Rolle. Im Falle des 29 Jahre alten Andreas Mose aus München war es das Buch „Kopf schlägt Kapital“ des Hochschullehrers Günter Faltin, welcher sich mit Theorien zum postindustriellen Entrepreneurship einen Namen gemacht hatte und diese in seiner, von ihm gegründeten Teekampagne praktisch umsetzte.

Auf einen Nenner gebracht: Durchdachte Konzepte sind für den Erfolg von Unternehmensgründungen relevanter als große Mengen an Kapital. Auf die Geschäftsidee kommt es also an. Auf Andreas Mose, der nach seinem Studium des Internationalen Handelsmanagements in der Versicherungsbranche landete, wirkten die Theorien und Projekte von Faltin wie ein Weckruf.

Die Idee, das Teeprojekt auf Kaffee zu übertragen, ließ Mose fortan nicht mehr los. Das führte schließlich zur Gründung der Kaffeeprojekt UG im Februar 2011. Das Produkt, welches er auf seiner Internetseite kaffeeprojekt.de vertreibt, heißt „Jamaica Blue Mountain“ und ist Kaffeekennern ein Begriff.

Diese Kaffeesorte zählt nämlich zu den besten der Welt und verdankt ihre Qualität den speziellen klimatischen Gegebenheiten im Anbaugebiet Blue Mahoe Estate auf Jamaika. Über die Qualitätsstandards wacht das Coffee Industry Board (CIB), eine staatliche Einrichtung, die den Export kontrolliert und das zentrale Marketing für die Edelkaffeesorte einführte. Andreas Mose ist bei der CIB registriert und darf das Label „Jamaica Blue Mountain“ verwenden.

Die enge Zusammenarbeit mit dem CIB und der direkte Kontakt zu den Kaffeebauern in Jamaika ist denn auch eines der Erfolgsgeheimnisse von kaffeeprojekt.de, weil es den Direktimport von Chargen zu günstigen Preisen ermöglicht. Das wiederum lässt faire Preise für den Endverbraucher zu.

Nach Überzeugung von Andreas Mose führt dieses Geschäftsmodell zu nachhaltigem Erfolg. Die langfristige Nutzenmaximierung (beim Kunden) steht dabei vor kurzfristiger Gewinnmaximierung. Der Kunde rückt wieder in den Mittelpunkt geschäftlichen Handelns, denn nur er – so die feste Überzeugung von Andreas Mose – liefert die Daseinsberechtigung für den Unternehmer.

 

Ideen sind wichtiger als nur Kapital

Der im Vergleich zu anderen Kaffeesorten hohe Preis von 13,90 Euro pro 250 Gramm resultiert aus der Begrenztheit des Angebots, denn auf nur 6000 Hektar wird der Jamaica Blue Mountain angebaut. Trotzdem ist der Preis aus vorgenannten Gründen erheblich günstiger als bei anderen Anbietern. Dies macht die Idee einzigartig.

Wie bei allen neuen Projekten gab es auch bei kaffeeprojekt.de zu Beginn ein paar Startschwierigkeiten, denn die Lieferung der ersten Charge im August 2011 hätte beinahe ihren Zielflughafen München verfehlt. Die Irritation bei den Zollbehörden resultierte aus einer Verwechslung des Flughafenkürzels. Doch schließlich ging alles gut, sodass die Ware alsbald eintraf und die ersten Bestellungen abgewickelt werden konnten.

Das Kaffeprojekt von Andreas Mose sieht sich in guter Gesellschaft mit anderen Online-Anbietern, die gute Kaffeequalität zu fairen Preisen anbieten. Ob sie nun Schätze von kleinen Kaffeeröstereien bergen wie bei der Blackpiratecoffeecrew oder sich als „gerechte“ Kaffeebohnenmixer am Markt positionieren. Allen gemeinsam ist eine ähnliche Philosophie, die ökologisch nachhaltigen Anbau und sozial gerechte Produktionsmethoden unterstützen und damit ein breites Zielpublikum ansprechen.

Mit nur 6.000 Euro Eigenkapital ist Andreas Mose gestartet. Für ihn bedeutet Selbständigkeit eine Tätigkeit am Unternehmen. Entrepreneurship eben, die sich durch einen gehörigen Schuss Kreativität von vielen anderen betriebswirtschaftlichen Mantras abhebt. Auch wenn Andreas Mose mit dem kaffeeprojekt.de noch vieles vorhat, bleibt eines seiner Hauptanliegen, weiterhin Menschen mit Leidenschaft für guten Kaffee zu gewinnen, die sein Geschäftsmodell zu schätzen wissen.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: UG (haftungsbeschränkt)
Branche: Ernährung
Kategorie: Lebensmittel
Startkapital: * 5.000 EUR - 10.000 EUR
Website: www.kaffeeprojekt.de
* geschätztes Startkapital

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