Die Zeiten als Second-Hand-Ware als minderwertig galt und sozial stigmatisiert war sind noch gar nicht so lange her. Seit der ebay-Handel jedoch das Internet eroberte ist salonfähig geworden was einst so verschmäht wurde: Die Ware aus zweiter Hand.
Dabei muss sie gar nicht mal alt sein oder so aussehen. Denn fast neuwertige Artikel landen tagtäglich millionenfach auf den Angebotsseiten des Online-Auktionsportals. Es gibt jedoch nicht nur ebay. Auch Trödelmärkte leben davon genauso wie unzählige andere Seiten im Netz.
Problematisch ist Online-Handel immer nur dann, wenn etwas genau passen muss oder spezieller Beratung bedarf. Bei Kleidung kann dies schon mal der Fall sein. Besonders kritisch ist spezielle Kleidung und Ausrüstung für einige Sportarten wie Tauchen, Reiten oder Eishockey. Sie ist per se schon nicht billig und auch gebraucht möchte wohl keiner die Katze im Sack kaufen.
Daher haben Thomas Walser und No¸l Guyaz aus der Schweiz darauf verzichtet einen Online-Shop auf ihrer Website 2ndchancehockey.ch einzubinden für den Handel mit gebrauchten und nicht mehr benötigten Material von Eishockeyprofis. Denn schließlich wollen die Leute sehen und anprobieren was sie kaufen und persönliche Beratung ist hier auch sehr hilfreich.
Doch auch ohne Onlineverkauf auf 2ndchancehockey.ch läuft das Geschäft ausgezeichnet. Da auch die Vorbesitzer profitieren, indem sie die Hälfte vom Verkaufserlös erhalten ist hier eine klassische Win-Win-Situation entstanden.
Für ihre Geschäftsidee für den Handel mit gebrauchter Ausrüstung von Eishockeyprofis hatten die beiden Gründer ein konkretes Vorbild im schweizerischen Biel gefunden. Thomas Walser und No¸l Guyaz, die ebenfalls Eishockeyprofis bei Lakers in der 1. Schweizer Liga waren, kamen anlässlich einer Fahrradtour im Trainingslager bei Joel Fröhlicher vorbei, der hier ein ähnliches Geschäft betrieb. Hiervon wurden sie inspiriert und ließen sie sich zunächst beraten, ob sie einen weiteren Shop dieses Typs in Rapperswil-Jona eröffnen durften.
Nachdem das geklärt war machten sie sich alsbald an die Umsetzung dieser ungewöhnlichen, jedoch viel versprechenden Geschäftsidee. Hierzu muss man wissen, dass der Eishockeysport in der Schweiz eine sehr große Popularität besitzt und der Schweizerische Eishockeyverband derzeit rund 320 Clubs mit 25.000 aktiven Eishockeyspielern männlichen und weiblichen Geschlechts zählt.
Da die Aktiven in fast jeder Spielsaison mindestens einmal neu ausstaffiert werden, landen die nicht mehr benutzen Ausrüstungsmaterialien meist in den Kellern der Spieler. Dort verstauben sie dann bis ultimo.
Ganz im Gegensatz zu dem alten Lagerraum in Rapperswil, den die beiden Gründer entstaubten, in Windeseile in einen Verkaufsraum verwandelten und schließlich am 1. Februar 2010 eröffneten. Werbung wurde über Flyer, Lokalpresse, Mund-zu-Mund-Propaganda und Facebook gemacht und auch über eine Internetseite www.2ndchancehockey.ch verfügte man jetzt.
Auf die Frage, warum man keinen Onlineshop integrierte, fand Thomas Walser ein einleuchtende Erklärung: „Da wir wie eine Börse funktionieren und unsere Artikel nicht immer neu sind, ist es besser bei uns vorbeizuschauen und sich die Artikel genau vor Ort anzusehen. Daher ist ein E-Shop eher ungeeignet.“
Nach anfänglicher Skepsis brachten immer mehr Profis ihre gebrauchten Sachen vorbei und langsam aber sicher füllten sich die Verkaufsregale mit Ausrüstungsgegenständen für den Eishockeysport. Hier zahlten sich die Direktkontakte der beiden Profis zu ihren Eishockeykollegen aus. Ins Angebot nahmen die beiden Shopbetreiber auch Liquidationsware und Restposten, die sie zu guten Konditionen bei Lieferanten einkaufen konnten.
Da alle Artikel mit den Namen der vorbesitzenden Spieler versehen sind, kann sich der Kunde Sachen von seinem Idol direkt kaufen. Und das Beste für die Kunden ist der Preis. Denn alle Artikel, sind in der Regel noch fast neuwertig, werden aber im Schnitt 40 – 50 % unter Neupreis angeboten.
Die anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund des ungünstigen Starttermins fast zum Ende der Eishockey-Saison im Februar 2010 konnte durch ein erfolgreiches Geschäft im Herbst/Winter 2010 mehr als wettgemacht werden. Es übertraf die Erwartungen von Thomas Walser und No¸l Guyaz, die das Geschäft aktuell noch als Hobby betreiben, bei Weitem.
Ein offenes Erfolgsgeheimnis des Geschäftsmodells von 2ndchancehockey ist die klassische Win-Win-Situation. Sie ist dadurch gegeben, dass die Vorbesitzer des Ausrüstungsmaterials mit 50 % am Verkaufserlös beteiligt werden. Ein Anreiz für Eishockeyprofis und Nachwuchsspieler ihr nicht mehr gebrauchtes Material zum Verkauf vorbeizubringen.
Der Erfolg motivierte auch die beiden Gründer zu neuen Taten. Expansionspläne für die Eröffnung weiterer Läden in der näheren Umgebung sind bereits geschmiedet. Im 115 km entfernten Langenthal sowie im 46 km entfernten Uzwil. Auch ist eine Erweiterung der Verkaufsidee auf andere Sportarten wie Ski & Snowboard, Tennis, Badminton, Squash & Ping-Pong, Golf, Nordic Walking, Unihockey, Inline etc. angedacht.
Eine nachahmenswerte Geschäftsidee auch für deutsche Gründer, denn gerade Trendsportarten wechseln sehr schnell und Neuausrüstungen sind nicht immer billig.
Land: | Schweiz |
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Rechtsform: | Einzelunternehmen |
Branche: | Handel & Vertrieb |
Kategorie: | Sport |
Startkapital: * | 5.000 EUR - 10.000 EUR |
Website: | www.2ndchancehockey.ch |
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