Geschäftsideen

„Next-Generation-Food“ Produkte - Kits, um Gemüse zu Hause anbauen

Die Bio-Welle bei Lebensmitteln hat längst den Mainstream erreicht. Was in den 80ern des letzten Jahrhunderts vielen exotisch vorkam, steht heute wie selbstverständlich auf unseren Tischen. Kein Produzent oder Händler kann es sich noch leisten, Produkte in die Regale der Discounter zu bringen, die im Verdacht stehen, in irgendeiner Form belastet zu sein oder der Umwelt zu schaden.

Die vielen Lebensmittelskandale in unserer Zeit erschüttern indes regelmäßig die Öffentlichkeit und lassen Zweifel wachsen, ob wirklich alles Bio ist, wo Bio draufsteht. Mit anderen Worten: Es kommen Zweifel auf, ob das Prädikat „Bio“ in Bezug auf die Zukunft der Lebensmittel wirklich der Weisheit letzter Schluss ist.

„Next-Generation-Food“ Produkte - Kits, um Gemüse zu Hause anbauen

So sehen es jedenfalls Nikhil Arora und Alejandro Velez aus Oakland in Kalifornien, die „Bio-Marken“ als Zeitgeistprodukt der Baby-Boomer-Generation interpretieren. Ihre Vision besteht darin, Lebensmittel für die nächste Generation neu zu definieren und zu den Ursprüngen zurückzukommen.

Sie gründeten 2009 „Back to the Roots“ und vertreiben so originelle Produkte wie Pilzzucht-Kits für zu Hause. Ein weiteres Produkt ist ein geschlossenes Ökosystem in Form einer Aquakultur, die Fischen Lebensraum bietet und eine nachhaltige Kultivierung von Küchenkräutern erlaubt. „Back to the Roots“, dessen Produkte in den USA sehr populär sind, wurde seit seiner Gründung mit vielen Preisen überhäuft und ist zurzeit kräftig am Wachsen.

 

Sehen, wie Essen wächst

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht – die meisten neuen Trends, die unser Leben beeinflussen, haben ihren Ursprung in den USA. Das betrifft nicht nur digitale Lifestyleprodukte, sondern auch Mode, Musik und Ernährung. Während die Fast-Food-Welle, die über Europa und Deutschland in den zurückliegenden Jahrzehnten Deutschland und Europa erreichte, im Ursprungsland langsam abebbt, entstehen neue Trends wie „Next-Generation-Food“, von denen bei uns noch kaum jemand Notiz genommen hat.

Das Start-up „Back to the Roots“ setzt voll auf diesen neuen Trend zur Rückbesinnung auf die Ursprünge. Gegründet wurde „Back to the Roots“ 2009 von den Kommilitonen Nikhil Arora und Alejandro Velez in Oakland. Beide studierten zu der Zeit an der University of California in Berkeley und standen kurz vor dem Abschluss, als sie beschlossen, sich selbstständig zu machen.

Die Grundidee von „Back to the Roots“ ist es, die Verbraucher in den Prozess der Lebensmittelgewinnung einzubinden. Nahrung soll nicht mehr in Labors der Lebensmittelindustrie entwickelt und industriell gezüchtet werden, sondern dort produziert werden, wo der Verbraucher sie konsumiert: also zu Hause. Was für die Großelterngeneration mit Kleingärten am Haus selbstverständlich war, wird von der jungen Milleniumsgeneration jetzt wiederentdeckt und für die urbane Bevölkerung greifbar gemacht.

 

Geschlossene ökologische Systeme für zu Hause

Auch wenn die Produktpalette von „Back to the Roots“ zurzeit noch schmal ist, so reicht sie doch aus, um 16 Mitarbeiter in Arbeit und Brot zu bringen. Die beiden Umsatzbringer sind derzeit die „Mushroom Farm“, ein Kit zum Züchten von Austernpilzen für zu Hause sowie der „Water Garden“, eine Aquafarm zur nachhaltigen Kultivierung von Küchenkräutern. Mit dem Pilzzucht-Kit lassen sich innerhalb von zehn Tagen bis zu 1,5 Pfund Austernpilze züchten.

Die Aquafarm bildet ein geschlossenes ökologisches System perfekt ab. In dem System leben Fische, welche für das Wachstum von Pflanzen sorgen, die wiederum das Wasser natürlich reinigen. Beide Kits werden in USA derzeit von 2.500 Einzelhändlern vertrieben. Der „Water Garden“ kostet 59,99 US-Dollar und die „Mushroom Farm“ 19,99 US-Dollar. Kunden können beide Kits auch im Online-Shop von „Back to the Roots“ bestellen.

„Back to the Roots“ gewann seit seiner Gründung 2009 bereits unzählige Preise in den USA und begeisterte die Fachwelt. Besonders stolz ist man darauf, laut Forbes zu den 25 kreativsten Marken im Einzelhandel zu gehören.

 

Viel Potenzial für „Next-Generation-Food“

Auch in Deutschland und Europa ist der Begriff „Next-Generation-Food“ inzwischen angekommen. Zwar ist die Diskussion darüber noch überwiegend theoretischer Natur, doch erfahrungsgemäß werden auch bei uns bald die Ersten damit beginnen, Produkte am Markt zu platzieren.

Innovative Gründer, die von diesem sich anbahnenden Boom profitieren wollen, haben deshalb gute Aussichten. Ein bisschen Risikobereitschaft gehört in Deutschland bei einer Geschäftsidee wie „Back to the Roots“ schon dazu, weil zeitlich nicht abzuschätzen ist, wann der Boom auch bei uns voll durchschlagen wird.

Es gilt als sicher, dass der Trend an Deutschland und auch Europa nicht vorbeigehen wird. Jetzt schlägt die Stunde für kreative Produktentwickler. Ob selbst gezüchtete Hefen, Blumentopfkulturen mit Nutzpflanzen aller Art oder DIY-Kits für die Küche. Selber züchten, backen und kochen wird ein starker Trend werden, der neben industriellen Lebensmitteln – wozu inzwischen auch Bio-Produkte zählen – und Fast-Food-Kulturen neue Akzente setzen wird.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Rechtsform: Limited Liability Company (LLC)
Branche: Ernährung
Kategorie: Lebensmittel
Startkapital: * 5.000 EUR - 10.000 EUR
Website: www.backtotheroots.com
* geschätztes Startkapital

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