Viele Recyclingstorys beginnen mit „Ich war einmal …“. Zur Verblüffung der Leser, denn kaum einer sieht dem Schreibgerät an, dass es mal eine PET-Flasche war. So oder so ähnlich werden viele Kampagnen gestartet, bei denen ein bestimmter Rohstoff im Zentrum des wirtschaftlichen Interesses steht.
Was aber, wenn es sich um einen Gebrauchsgegenstand wie ein Möbelstück handelt, das auch nach seiner Aufarbeitung immer noch die Form bewahrt hat und doch etwas ganz Neues geworden ist? Aus „Alt mach Neu“ kommt der Sache schon näher, doch die klassische Möbelrestauration ist nicht die Philosophie, die hinter dieser Geschäftsidee steckt. Vielmehr stehen bei der schöpferischen Arbeit Müllvermeidung, Werterhaltung und Langlebigkeit im Mittelpunkt.
Alten Möbeln, kurz vor dem Sperrmüll neues Leben einzuhauchen, haben sich Carmen Bergmann, Ralf Roggenbruck und Moritz Weißkopf aus Erfurt zum Ziel gesetzt und als Team von TRedesign in ihrer thüringischen Heimatregion ein beachtliches Echo gefunden. Individuell gestaltete Gebrauchsmöbel aus Omas altem Nachtschränkchen finden hier ebenso schnell ihre Fans wie andere Redesign-Möbel, denen zuvor keiner mehr Beachtung schenkte.
Auf ihrer Internetseite trdesign.de haben die drei Gründer einige Stücke ausgestellt, doch erst der Besuch in ihrer örtlichen Dauerausstellung StöberART im Erfurter Stöberhaus vermittelt einen Gesamteindruck, wie sich aus Sperrmüll Designermöbel entwickeln lassen. Eine Geschäftsidee mit Pfiff, denn es entstehen ausschließlich Unikate aus Möbeln, die schon eine Geschichte haben.
Sperrmüll künstlerisch zu bearbeiten, ist nicht neu. Spätestens seit Beuys’ das Thema in den 1970er Jahren aufgriff, hat das öffentliche Kunstverständnis viele Erweiterungen in diese Richtung erfahren. Doch Redesign im Sinne von Wiederbelebung oder Wiederverwertung waren nicht die primären Ziele seiner Schöpfungen.
Einen ganz anderen Ansatz verfolgt hingegen die Designerin Carmen Bergmann, der Interieurgestalter Ralf Roggenbruck und der Künstler Moritz Weißkopf, welche sich zum Team von TRedesign in Erfurt zusammenfanden, um sperrmüllreifen Gebrauchsmöbeln eine zweite Chance zu geben. Ein Schränkchen bleibt auch nach der „Verjüngungskur“ ein Schränkchen, bekommt aber ein völlig neues Outfit verpasst.
Nicht nur alte Möbel werden neu designt, sondern auch ausrangierte Gegenstände, die zuvor nicht als Möbelstücke dienten. So werden beispielsweise aus alten Containern wetterfeste Sitzmöbel hergestellt. Der Phantasie sind in dieser Hinsicht kaum Grenzen gesetzt. Ausgestellt werden die redesignten Möbelstücke stationär im Erfurter Stöberhaus unter dem Namen StöberART.
Dort können sich Interessenten direkt von den Gründern beraten lassen, inwieweit die entstehenden Objekte zu ihrer jeweiligen Einrichtung passen. Denn bei jedem Möbelstück von TRedesign handelt es sich um ein Unikat. Bei Gefallen können die Stücke im Stöberhaus käuflich erworben werden. Einige aktuelle Exponate finden sich zudem in der Galerie auf tredesign.de.
Künstlerisch ambitionierten Gründern bietet ein Konzept wie von TRedesign eine ausgezeichnete Möglichkeit, um eine selbständige Existenz zu begründen. Die Geschäftsidee ist in jeder Hinsicht noch ausbaufähig. So könnten zum Beispiel Kooperationsverträge mit lokalen Entsorgern getroffen werden, welche die „Rohstoffe“ für die künftigen Designobjekte liefern.
Besonders in Universitätsstädten bietet die Geschäftsidee Studierenden und jungen Designern eine Vielzahl an Möglichkeiten, unter fachkundiger Anleitung ihr Können unter Beweis zu stellen, indem sie neue Möbel, Kleidung und andere künstlerisch redesignten Gebrauchsgegenstände erschaffen.
Da stets nur nicht reproduzierbare Einzelstücke entstehen, ist diese Geschäftsidee regional begrenzt und kann an vielen anderen Orten umgesetzt werden. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass die Idee voll zum Zeitgeist passt, denn Nachhaltigkeit, Schonung der Umwelt, Müllvermeidung und Werterhaltung sind Ziele, mit denen sich eigentlich jeder identifizieren kann.
Anmerkung der Redaktion: tredesign.de ist nicht mehr aktiv.
Land: | Deutschland |
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Rechtsform: | Einzelunternehmen |
Branche: | Handwerk |
Kategorie: | Antiquitäten & Kunst |
Startkapital: * | weniger als 5.000 EUR |
Website: |
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