High-Speed-Aktivitäten und akrobatische Übungen gaben Jugendlichen schon immer einen Kick. Gleich, ob sie mit Rollschuhen oder Fahrrädern unterwegs waren. So richtig rund ging es auf unseren Straßen und Spielplätzen, als in den 1980er-Jahren Skateboards zum Liftstyle wurden und mehr als eine ganze Generation prägten.
Mit der richtigen Technik können routinierte Skater Wände hochfahren und Saltos in der Luft ausführen. Alles hängt dabei vom Geschick des Fahrers ab. Um höhere Geschwindigkeiten zu erzielen und zu halten, muss der Fahrer allerdings immer wieder nachtreten. Das ist beim Fahrradfahren nicht viel anders. Wenn Fahrräder mit Elektroantrieb ausgestattet und als E-Bikes vermarktet werden, sollte das auch mit Skateboards möglich sein.
So jedenfalls dachte sich das Johannes Schewe, der Gründer von Mellow Boards GmbH. Als er Ende 2013 mit der Entwicklung des Mellow Drive begann, ahnte er bereits, welch ein riesiges Potenzial in seiner Geschäftsidee steckt. Bei einem Surftrip lernte er seinen späteren Geschäftspartner Kilian Green kennen.
Beide berauschten sich an der Idee eines elektrischen Antriebs für Skateboards und gründeten die Mellow Boards GmbH Anfang 2015 in Hamburg. Mit der Fertigstellung des ersten Prototyps des Mellow Drive ging man in ganz Europa auf Tour, um Unterstützer für das elektrische Skateboard-Fahrwerk zu finden.
Zwar gibt es Skateboards schon seit den 1960ern – der Siegeszug der Rollbretter fällt in Deutschland in die 1970/80er-Jahre. Für die Generation, die dem Golf zur Berühmtheit verhalf, wurden sie zum Kult. Für den Gründer Johannes Schewe zeichnete sich bereits im Alter von sechs Jahren ab, dass Skateboards einmal seine berufliche Zukunft prägen werden. So sehr faszinierten ihn die rollenden Bretter.
Der Lebensstil der Skater prägte die komplette Jugend von Johannes und es kam, wie es kommen musste, denn als er im Dezember 2013 auf Kilian Green aus München traf, wurde der Traum von „Endless Ride“ geboren. Genauer gesagt tüftelten beide einen elektrischen Antrieb für das Skateboard aus, das seine Geschwindigkeit konstant auf 40 km/h hält und sich per Fernbedienung steuern lässt.
Die 2015 gestartete Kickstarter-Kampagne wurde ein voller Erfolg. Insgesamt konnten allein über diese Crowdfunding-Plattform mehr als 300.000 Euro eingesammelt werden. Im Frühjahr lagen Bestellungen aus 38 Ländern vor. Der Aufwand hatte sich also gelohnt, denn allein über Kickstarter kamen 347 Bestellungen herein. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn weitere 1,5 Millionen Euro Investments steuerte TQ-Systems als Produktionspartner von Mellow Boards bei.
Das Mellow Drive lässt sich kinderleicht unter jedes Skateboard montieren. Es ist mit einem Akku bestückt, der sich nach jedem Bremsvorgang wieder auflädt. Laut Angaben von Mellow Boards reicht eine Akku-Vollladung für durchschnittlich zehn bis 15 Kilometer. Die Reichweite ist abhängig vom Untergrund, von der Steigung und natürlich vom Fahrstil des Skaters. Der in den Rollen verbaute Antrieb wird über eine Fernbedienung gesteuert.
Zudem gibt es eine App, mit welcher der Nutzer die Geschwindigkeit und die gefahrenen Kilometer kontrollieren kann. Die Kosten für einen nachrüstbaren Antrieb mit Akku und Fernbedienung belaufen sich aktuell auf 1699,- Euro. Fertig auf ein Skateboard-Deck montiert kostet der Spaß 300,- Euro mehr, also 1.999,- Euro.
Die fantastische Resonanz auf Kickstarter hat sich natürlich auch in der schnell wachsenden Entwicklung des Unternehmens niedergeschlagen. Aktuell beschäftigt Mellow Boards 16 feste Mitarbeiter, die am Hauptsitz in Hamburg arbeiten. Weitere Angestellte sind an den Vertriebsstandorten in Berlin, Dresden, München, Paris und London zu finden.
Die Motivation, ein Skateboard mit einem E-Antrieb zu bestücken, ist naturgemäß eine ganze andere als bei einem Fahrrad. Während sich ein E-Bike vor allem an Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter richtet und ihn von Kraftanstrengungen entlasten will, steht beim Skateboard mit E-Antrieb der Spaßfaktor im Vordergrund.
Mellow Boards hat den ungestümen Bewegungsdrang von Skateboardern zum Geschäftsmodell gemacht. Durch die elektrische Beschleunigung auf rund 40 km/h kann sich der Fahrer voll auf zu fahrende Figuren und sein fahrerisches Können konzentrieren. Natürlich ist es für junge Leute ein prickelndes Gefühl, mit einer konstanten Geschwindigkeit einen Parcours abzufahren, ohne ständig nachtreten zu müssen. Kurzum: ein Riesenspaß für alle Skateboarder.
Mit rund 1.700,- Euro ist das Mello Drive nicht gerade ein Schnäppchen. Wie man an der Geschäftsentwicklung aber ablesen kann, ist der Markt bereit, solche Preise zu zahlen. Die hohe Nachfrage ist ein Beleg für die Akzeptanz. Tüftler, die sich an eine vergleichbare Geschäftsidee herantasten möchten, brauchen also keine Angst davor zu haben, dass das Projekt an der fehlenden Preisakzeptanz des Marktes scheitern könnte.
Nachahmer sollten sich unbedingt einen Investor ins Boot holen, der seinen Schwerpunkt im Freizeitsport hat. Hier kann am besten abgeschätzt werden, welche Größenordnungen bei der Produktion anzupeilen sind. Vorweg lässt sich bereits jetzt sagen: Das Potenzial für elektrische Skateboardantriebe wie von Mellow Boards ist riesig.
Land: | Deutschland |
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Rechtsform: | GmbH |
Branche: | Freizeit, Lifestyle |
Kategorie: | Sport |
Startkapital: * | 50.000 EUR - 100.000 EUR |
Website: | www.mellowboards.com |
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