Geschäftsideen

Private Mobilgeräte im Unterricht - als Lernmedium

Um digitale Mobilgeräte von Schülern im Schulunterricht produktiv zu nutzen, müssen sich diese synchronisieren lassen. Andernfalls würde sich jeder Schüler mit anderen Inhalten beschäftigen und gemeinsames Lernen wären unmöglich. Das ist ungefähr so, als würden alle dasselbe Schulbuch im Unterricht nutzen, sich aber jeder mit einer anderen Lektion befassen.

Das passiert nicht, weil der Lehrer dafür sorgt, dass der Unterricht in geregelten Bahnen verläuft. Doch Unterrichtsmaterialien bestehen nicht nur aus Schulbüchern, sondern auch aus anderen Lernmaterialien, die unter Umständen vervielfältigt werden müssen. Ein umständliches Verfahren, das zudem zeitraubend und kostspielig ist.

Private Mobilgeräte im Unterricht - als Lernmedium

Emiliano Abramzon und Guido Kovalskys aus Aventura in Florida brachte das auf die clevere Idee, die mitgebrachten Mobilgeräte von Schülern für diese Zwecke zu nutzen, denn im Jahr 2012 besaß fast jeder Schüler schon ein Smartphone. Abramzon und Kovalskys gründeten ihr Start-up nearpod mit dem Ziel, eine Plattform für digitale Lerninhalte zu schaffen.

Was noch fehlte, war eine leistungsstarke App, mit der ein Lehrer digitale Inhalte synchron auf die Mobilgeräte der Schüler aufspielen kann. Die App wurde das Herzstück von nearpod. In zwei Finanzierungsrunden gelang es in 2016/17, mehrere Investoren von der Idee zu überzeugen, 30,2 Millionen US-Dollar einzusammeln und durchzustarten.

 

Interaktive Unterrichtsgestaltung über Smartphones

Der Schulunterricht im 21. Jahrhundert wird vom Einsatz digitaler Geräte und Präsentationstechniken geprägt werden. Über kurz oder lang werden die digitalen die analogen Techniken komplett verdrängen beziehungsweise ersetzen. Gleich, ob Schultafel, Flipchart, Overheadprojektor oder Papierkopie – der Tag, an dem man diese Präsentationsmittel nur noch im Technikmuseum bestaunen kann, ist nicht mehr fern. Zumindest dann, wenn es nach den Protagonisten digitaler Medientechniken im Unterricht geht.

Das 2012 in Aventura, Florida gegründete Start-up nearpod gehört zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Das digitale Angebot wird nach Angaben des Unternehmens inzwischen von mehr als 12.000 Schulen und anderen Bildungseinrichtungen in den USA genutzt. Im Mittelpunkt des Angebots steht die App nearpod. Sie erlaubt Lehrern die Nutzung digitaler Lernmaterialien im Unterricht.

Mithilfe der App lassen sich die digitalen Materialien auf die Mobilgeräte der Schüler synchron aufspielen. Neben herkömmlichen Medien wie Präsentationscharts gehören auch interaktive Inhalte dazu. Das können Chats, 3D-Bilder oder auch Quizfragen sein. Aktuell plant nearpod, sein Angebot um VR-Inhalte zu erweitern.

Mit der App können die Lehrer praktisch den kompletten Unterrichtsablauf gestalten, ohne an eine Tafel anschreiben zu müssen. Sie erstellen beispielsweise eine Slideshow mit Powerpoint-Folien am heimischen PC, speichern diese als PDF-Datei und laden die Datei im nearpod-Backend hoch.

Hier können sie interaktive Inhalte wie beispielsweise Quizfragen oder spezielle Aufgabenkataloge ergänzen. Die nearpod-App bringt die fertige Unterrichtseinheit auf die Mobilgeräte der Schüler. Der Lehrer kann von seinem Gerät beispielsweise die Antworten von Schülern sehen, diese auf den Beamer oder wieder zu den Geräten der Schüler beamen.

Auf diese Weise können dann die unterschiedlichen Antworten auf Fragen zu Lerninhalten gemeinsam diskutiert werden. Auch auf Zeichnungen und Texte, die im Unterricht erstellt werden, kann der Lehrer zugreifen und sie auf andere Geräte beamen. Über den interaktiven Unterricht hinaus bietet die App noch weitere Vorteile.

So lassen sich Internetseiten ebenso unkompliziert im Unterricht einbinden wie Videos oder andere Inhalte. Die Einbindung von Internetseiten setzt allerdings ein schnelles WLAN voraus. Die App selbst ist kostenlos. Nearpod verdient in erster Linie mit Premium-Dienstleistungen im Backend.

Neben der Standardversion gibt es weitere Module wie Nearpod VR und Nearpod 3D. Die Grundversion „Silver“ ist kostenlos und auf eine bestimmte Schülerzahl beschränkt. Daneben gibt es eine „Gold-Version“ für 120 US-Dollar pro Lehrer und Jahr und eine Platin-Version für 349 US-Dollar. Je höher die Version, auf desto mehr Unterrichtsmaterialien kann der Lehrer zugreifen. Es ist zudem möglich, nearpod für einen kompletten Schuldistrikt einzusetzen. Die nearpod-App gibt es für Android und iOS.

 

Digitale Projekte im Bereich Bildung haben viel Potenzial

Kaum ein anderes Thema beherrscht die aktuelle politische Diskussion so sehr wie die Digitalisierung. Ob Industrie oder Dienstleistungsbranchen – an der Digitalisierung kommt bald niemand mehr vorbei. Das betrifft natürlich auch den Bildungsbereich. Deutsche Klassenzimmer sind vielerorts noch immer vorsintflutlich ausgestattet. Es fehlt an fast allem.

Dennoch: Alle Schüler besitzen und nutzen heutzutage Smartphones. Anstatt darauf zu warten, bis sich die digitale Infrastruktur in den Schulen verbessert, könnten Lehrer bereits heute die Mobilgeräte der Schüler einbeziehen, wenn produktive Apps wie die von nearpod verfügbar wären. Nearpod richtet sein Angebot speziell an US-amerikanische Schulen und die dort geltenden Standards. Von daher bietet sich die Entwicklung entsprechender Apps für den deutschen Markt an.

In den meisten Schulen sind interaktive Klassenzimmer noch immer Zukunftsmusik. Eine App könnte helfen, den Schulunterricht ein bisschen fitter für die Zukunft zu gestalten. Alle Projekte, welche digitale Geräte im Unterricht einbeziehen, haben besonders viel Potenzial.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Rechtsform: Incorporated
Branche: Medien & Technik
Kategorie: Software
Startkapital: * 25.000 EUR - 50.000 EUR
Website: nearpod.com
* geschätztes Startkapital

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