Jeder Mensch erfährt in seinen ersten beiden Lebensjahren eine ganz besondere Fürsorge. Bis er seine Ausscheidungen eigenständig kontrollieren kann, muss er Windeln tragen, die ihm mehrmals täglich gewechselt werden. Auch im hohen Alter bei Inkontinenz kommen Windeln zum Einsatz. Aus praktischen Gründen haben sich Einwegwindeln durchgesetzt. Sie werden einmal benutzt und wandern danach in den Müll.
Bei durchschnittlich fünf bis sechs Wechseln pro Tag kommt je Kind eine gigantische Menge an Einweg-Babywindeln zusammen. Die jungen Eltern Kathrin und Dominic Franck, die 2014 von Berlin nach Brandenburg aufs Land zogen, waren total über die Menge des Windelabfalls ihrer kleinen Tochter überrascht. Als sie dann noch herausfanden, dass Einwegwindeln Erdöl enthalten, packte sie der Ehrgeiz nachhaltige Alternativen zu entwickeln.
Dies war der Startschuss für Fairwindel, einer Elterninitiative für biologisch abbaubare Babywindeln. Nach mehreren Testreihen mit verschiedenen Prototypen gelangten sie schließlich zwei Jahre später ans Ziel: Die erste Babywindel aus nachwachsenden Rohstoffen war fertig.
Kathrin und Dominic gründeten 2016 die Franck & klar GmbH im brandenburgischen Mühlenbeck und begannen nach dem erfolgreichen Produktlaunch mit der Produktion ihrer Fairwindeln. Inzwischen hat sich das Projekt in Elternkreisen herumgesprochen und die Fairwindel aus kompostierbaren Rohstoffen erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit.
Angesichts des Öko-Booms ist es erstaunlich, dass es erst seit 2016 eine nachhaltig produzierte Babywindel gibt. Offensichtlich haben die Markenhersteller diesen Trend komplett verschlafen. Zwar gibt es Windeln, die sich Ökowindeln nennen, diese verwenden aber mit Superabsorbern ein erdölbasiertes Granulat. Das ist weder umweltfreundlich noch nachhaltig.
Den beiden engagierten Eltern Kathrin und Dominic Franck aus Mühlenbeck in Brandenburg war es hingegen erstmals gelungen, bei der Fairwindel auf diese Substanz komplett zu verzichten und dadurch eine weitgehend biologisch abbaubare Babywindel bis zur Marktreife zu entwickeln.
Der Saugkern einer konventionellen Babywindel besteht zu 20 bis 30 Prozent aus erdölbasierten Superabsorbern. Auch Ökowindeln nutzen dieses Granulat, um Flüssigkeiten in der Windel schnell aufzusaugen, damit das Baby schön trocken bleibt. Fairwindel verwendet stattdessen ein Sauggranulat aus nachwachsenden Rohstoffen. Es ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar und belastet dadurch nicht die Umwelt.
Außerdem kommt chlorfrei gebleichter Zellstoff zum Einsatz, der aus nachhaltiger Waldwirtschaft gewonnen wird. Für die Außenhülle verwendet Fairwindel eine Substanz, die aus nicht-genmanipuliertem Mais gewonnen wird. Die Fairwindeln sind zudem nicht mit irgendwelchen Duftstoffen oder Lotionen behandelt und daher weitgehend chemiefrei. Aktuell ist die komplette Windel bis zu 83 Prozent biologisch abbaubar. Das erklärte Ziel ist weiterhin eine hundertprozentig nachhaltige Windel zu schaffen.
2016 lief die Testphase für die Fairwindel an. Geplant war die Reihe für 250 Testfamilien. Ab Frühjahr ging alles ganz schnell. Der MDR wurde auf die Geschäftsidee der Francks aufmerksam und vereinbarte für März einen Drehtermin für die Sendung „Einfach Genial“. Die Ausstrahlung war für Mitte Juni geplant.
Durch die frühe Ausstrahlung musste der für Sommer geplante Launchtermin vorgezogen werden. Schließlich wurde dem Start-up noch mit der Gründung der Franck & klar GmbH Anfang Juni 2016 der gesellschaftsrechtliche Rahmen gegeben. Mitte Oktober 2016 wurden dann die ersten Fairwindeln ausgeliefert.
Bei diesen ersten erfolgreichen Schritten in den Markt wollte man natürlich nicht stehenbleiben. Das erklärte Ziel der Francks ist die 100 Prozent biologisch abbaubare Baby-Einwegwindel. Daran wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Der TV-Beitrag und das Engagement in den sozialen Netzwerken trugen massiv dazu bei, dass noch mehr Eltern von der nachhaltigen Babywindelalternative erfuhren.
Bei Einweg-Babywindeln scheint die Sache auf der Hand zu liegen: Da Windeln sparen nicht geht, lässt sich nur mit nachhaltigen Alternativen die Ökobilanz verbessern. Nachhaltig bedeutet erstens Ressourcenschonung durch Verwendung nachwachsender Rohstoffe und zweitens die biologische Abbaubarkeit aller Komponenten.
Mit der Fairwindel ist eine Lösung entstanden, die den Zielen einer umweltschonenden Babywindel schon sehr nahekommt. Zwar entsprechen 83 Prozent den selbst gesteckten Zielen, das Start-up arbeitet aber zielstrebig daran, die restlichen 17 Prozent auch noch zu schaffen.
Der Verbrauch an Einweg-Babywindeln ist immens. Allein in Deutschland werden jährlich rund vier Milliarden Windeln verbraucht. Bei fast keinem anderen Produkt ist schon wegen der anfallenden Müllmenge die Dringlichkeit so groß, Alternativen zu entwickeln.
Da die klassische, auskochbare Mehrwegwindel in Bezug auf die Ökobilanz keine Alternative darstellt, bleibt nur die Entwicklung nachhaltiger Produkte. Einweg-Babywindeln sollten nicht nur die Ressourcen schonen, sondern auch schadstofffrei sein. Da Babys immer geboren werden, wird es bei diesem Produkt niemals zu Absatzproblemen kommen.
Wer sich für die Umwelt engagieren will und zugleich ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell sucht, findet in ökologisch nachhaltigen Babywindeln eine Geschäftsidee mit immensem Potenzial. Trotz des beachtlichen Erfolgs von Fairwindel sollte nicht vergessen werden, dass es nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ist. Es gibt also noch viel zu tun und zu verdienen.
Land: | Deutschland |
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Rechtsform: | GmbH & Co. KG |
Branche: | Gesellschaft & Familie |
Kategorie: | Kinder |
Startkapital: * | 25.000 EUR - 50.000 EUR |
Website: | fairwindel.de |
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