Schrecklich, wenn bei den besten Freunden der gleiche Couchtisch im Wohnzimmer steht, den man auch selbst besitzt. Zwar gibt es Schlimmeres, aber in Zeiten von Standardisierung und Massenkonsum zählt die Wohnung zu den letzten Refugien, wo sich Individualität noch verwirklichen lässt.
Genau diesen Gedanken hatte auch die flewid media GmbH aus dem niedersächsischen Celle, als sie in 2010 mit damao eine Plattform schuf, auf der die Kunden selbst ihre Möbel entwerfen können und direkt bestellen können. Es gehört damit zu den Pionieren auf dem Gebiet „Möbel auf Wunsch“, einer Idee die immer mehr Freunde gewinnt und inzwischen nichts Ungewöhnliches mehr ist.
Doch bei damao war man mit dem Möbelkonfigurator schon einen Schritt voraus, mit dem sich individuelle Maße, Holzarten und vieles mehr konfigurieren lassen. Heraus kommt ein individuell designtes Möbelstück, deren Konfigurationsdaten samt Konstruktionszeichnung sich direkt in einer PDF-Datei speichern und ausdrucken lassen.
Obwohl erst in 2010 gestartet, konnte damao im selben Jahr die Jury des Gründerwettbewerbs start2grow überzeugen und zählte zu den Preisträgern in jenem Jahr. Das sprach sich schnell herum, denn Presse und Fachmagazine aus dem Lifestyle-Segment griffen das Thema auf und machten die Idee in Windeseile bekannt. Immerhin wurden bis heute weit über 1,7 Mio. Designs erstellt.
Einrichtung von der Stange zu kaufen, scheint aus der Mode gekommen zu sein. Zum einen sind bestimmte Einrichtungsgegenstände in immer mehr Wohnungen anzutreffen und werden daher als langweilig empfunden und zum anderen ist die individuelle Einrichtungsoption bezahlbar geworden. Denn das ist bei damao in der Tat der Fall, wo Schreinerqualität 40 – 60 % günstiger zu bekommen ist. Der Name damao (da mão) entstammt der portugiesischen Sprache und bedeutet so viel wie „von Hand“ oder „by handcraft“. Also handgearbeitet.
Denn lange galt individuelle Maßanfertigung bei Massivholzmöbeln als purer Luxus, den sich kaum einer leisten konnte. Möbelschreiner waren rar gesät und verlangten entsprechende Preise. In Einrichtungshäusern hingegen sind ausschließlich industriell gefertigte Möbel zu finden. Und genau hier liegt das Problem. So gestaltet sich die Suche vor allem dann sehr mühselig, wenn das Platzangebot der Wohnung gewissen Einschränkungen unterliegt und ein Möbelstück gefunden werden muss, das genau passt und auch gefällt.
Meistens gefällt ein Möbel, das nicht passt und umgekehrt. Wie so oft stand auch bei damao eine unmittelbare Erfahrung am Beginn der Entwicklung dieser Geschäftsidee, als Bastian Wilhelms, mit einem weiteren Gründer in 2008 nach einem Massivholzbett mit ganz bestimmten Maßen suchten. Das war ein fast unmögliches Unterfangen und erst nach etlichen Anfragen bei Schreinern erhielten sie ein Angebot. Mehrere Tausend Euro waren dafür veranschlagt.
Dieser Schock wirkte auf die Gründer wie eine Initialzündung. Sie waren fest davon überzeugt, dass sich die Fertigung auch günstiger umsetzen lässt und begaben sich auf die Suche nach fachkundigen Schreinereien. Parallel programmierten die Gründer eine leistungsfähige Konfigurationssoftware und kündigten in 2009 ihre Jobs, um sich vollumfänglich der Start-Up-Gründung zu widmen. Gegründet wurde damao schließlich Anfang 2010.
Dahinter steht die flewid media GmbH aus Celle, welche inzwischen mit Betten und Tischen noch weitere Projekte im „on demand Segment“ für Einrichtungen betreibt. Seit März 2010 können Designmöbel „on demand“ online bestellt werden. Es stehen 52 Grundmodelle aus den Bereichen Wohnen, Schlafen, Essen und Arbeiten zur Auswahl. Esstische gibt es ab 600,- Euro und Betten sind ab 850,- Euro zu haben. Durch den Direktvertrieb über das Internet spart man bei damao bis zu 70% der Kosten.
Das ist das eine Geheimnis hinter der Geschäftsidee und das andere ist die Art und Weise der Produktion. Vom Standort Düsseldorf aus werden Vertragsschreiner in der Umgebung nur dann beauftragt, wenn eine Bestellung vorliegt. Es entfallen somit Kosten für Lagerhaltung sowie durch Mitwirkung des Kunden die zeitraubende Erstellung von Angeboten und Zeichnungen. Alle verarbeiteten Massivhölzer stammen aus Europa und aus nachhaltigem Anbau. Die Lieferzeiten ab Bestellung betragen durchschnittlich 8-10 Wochen.
Durch das Internet sind Geschäftskonzepte möglich geworden, an die früher kaum jemand mehr zu denken wagte. Individuelles Möbeldesign konnten sich nämlich nur die wenigsten leisten. Seit die Geschäftsidee damao die Bühne betrat, ist das anders. Bei diesem Geschäftsmodell werden keine Ausstellungsflächen benötigt und der Bestellvorgang wird vereinfacht, da der Kunde aktiv beim Design seines Wunschmöbels mitwirkt, das erst nach Bestelleingang produziert wird.
Dadurch lassen sich Kosten in ganz erheblichem Umfang einsparen und die Möbel vergleichsweise günstig produzieren. Ein Konzept mit Zukunft, denn es werden mehrere Trends damit abgedeckt. Vom Wunsch nach Individualität über Nachhaltigkeit bis hin zur Abkehr von industrieller Massenproduktion. Ganz nebenher verhelfen Geschäftskonzepte dieser Art traditionellen Handwerksberufen wie dem Schreinerhandwerk zu neuer Blüte.
Diese Geschäftsidee bietet Gründern mit Liebe zum Detail ein ganz erhebliches Potenzial. Eine leistungsfähige Onlinesoftware für Konfiguration und Design sowie ein gutes Netzwerk mit Partnerbetrieben aus dem Handwerksbereich sind bei dieser Geschäftsidee grundlegende Voraussetzung und lassen sich auch mit wenig Startkapital realisieren.
Land: | Deutschland |
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Rechtsform: | GmbH |
Branche: | Handwerk |
Kategorie: | Möbel & Wohnen |
Startkapital: * | 10.000 EUR - 25.000 EUR |
Website: | www.damao.de |
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