Wer schon immer mal wissen wollte, wie Bier gebraut wird, nimmt an einer Brauereibesichtigung teil. Brauereibesichtigungen gehören zum festen Angebot der meisten Brauereien. Beim anschließenden Imbiss, der immer Teil des Besichtigungsprogramms ist, hat der Besucher dann auch Gelegenheit, das zu verkosten, was in den Sudkesseln gebraut wird. Zumeist kann er auch noch ein paar Flaschen oder einen ganzen Kasten Bier zum Vorzugspreis mit nach Hause nehmen.
Fast jeder hat schon mal so eine Besichtigungstour im Rahmen eines Betriebsausflugs teilgenommen. Den Destillierprozess von Hochprozentigem live zu erleben ist dagegen schon etwas schwieriger, denn Schnapsfabriken gibt es nicht in jeder Stadt. Dennoch wäre es für viele bestimmt ein reizvolles Erlebnis zu sehen, wie das Destillat tröpfchenweise durch die Destillierröhrchen fließt.
Konstantin von Keyserlingk entwickelte mit Munich Distillers eine faszinierende Geschäftsidee. Inmitten des beliebten Münchner Szenestadtteils Schwabing eröffnete er 2012 eine Bar, die Destillate in Handarbeit produziert. Die hierfür notwendigen Destillieranlagen befinden sich nicht etwa im Keller, sondern mitten im Gastraum der Bar.
So kann jeder Gast live verfolgen, wie der Wodka, den er gerade trinkt, entsteht. Der Wodka der Hausmarke „Monaco Vodka“ vertreibt Munich Distillers nicht nur in der eigenen Bar, sondern auch über den Einzelhandel. Bereits 2013 setzte man so mehr als 9.000 Flaschen ab.
Die klassische Gastronomie steckt schon länger in der Krise. Immer mehr Kneipen und Bars jenseits der angesagten Viertel schließen für immer ihre Pforten. Die Gründe für das Kneipensterben sind zahlreich. Einer der Gründe ist das geänderte Konsumverhalten.
Gäste verlangen heutzutage nach Vielfalt und Qualität. Nur wenige größere Betriebe können da mithalten. Es sei denn, sie bieten etwas Außergewöhnliches in ihren Räumlichkeiten an. So wie die 2012 in München gegründete Munich Distillers GmbH mit ihrer Distillers Bar mitten in München-Schwabing.
Der Betriebswirt Konstantin von Keyserlingk ging bei der Gründung höchst professionell zu Werke, als er seine Geschäftsidee 2012 in die Tat umsetzte. Anstatt sich langwierig mit Banken herumzuschlagen, wählte er Crowd Investing als Finanzierungsweg und hatte Erfolg damit.
Über die damalige Crowd-Investing-Plattform Mashup Finance gelang es ihm binnen kurzer Zeit, das benötigte Startkapital einzusammeln und loszulegen. Er gründete die Munich Distillers GmbH und eröffnete die Distillers Bar in der Occamstraße in Schwabing. Das Gastrokonzept in dem beliebten Szene- und Studentenviertel in München wurde ein voller Erfolg.
Munich Distillers versteht sich selbst als Destillerie mit angeschlossener Bar. Die Destillerie befindet sich im Gastraum einer Gaststätte ganz in der Tradition alter Münchner Gasthausbrauereien, welche die Blaupause für das Geschäftsmodell lieferten. Das Gastrokonzept kam ab dem ersten Tag beim Publikum an.
Die Gäste können live den Herstellungsprozess von Wodka erleben und ihn natürlich am Ort seiner Entstehung direkt genießen. Doch von Keyserlingk ging noch einen Schritt weiter, indem er seinen Hauswodka „Monaco Vodka“ nicht nur in der Bar anbot, sondern auch als Flaschenware in den Einzelhandel brachte.
„Monaco Vodka“ ist Münchens erster Wodka, der nur mit bayerischen Zutaten gefertigt wird. Damit hatte von Keyserlingk ein modernes, aber dennoch bodenständiges Markenprodukt geschaffen. Sein besonderes Alleinstellungsmerkmal: Er wird nach dem Reinheitsgebot hergestellt. Schon 2013 belief sich der Absatz auf 9.000 Flaschen „Monaco Vodka“.
Beim Wodka sollte es allerdings nicht bleiben. Bald darauf kam mit Rivers Rum, der erste in Deutschland hergestellte Rum und mit Elf58 noch ein hochprozentiger Gin hinzu. Inzwischen werden die Spirituosenspezialitäten von Munich Distillers nicht nur in der Bar und im Einzelhandel, sondern auch online angeboten.
Auch wenn die Kneipen auszusterben drohen – die Leute gehen nach wie vor gern aus. Das ist heute nicht viel anders als früher. Was sich allerdings geändert hat, ist die Gastrokultur. Die Ansprüche und damit die Erwartungen des Publikums sind gestiegen. Die klassische Eckkneipe, in der man sein Bierchen trinkt und vielleicht noch eine Frikadelle mit Senf bestellen kann, ist sehr wahrscheinlich nicht mehr zu retten. Vielleicht kann sie sich noch eine Zeit lang auf dem Land halten, jedoch nicht mehr in der Großstadt.
Mit einer cleveren Idee jedoch lassen sich auch heute noch Kneipen beziehungsweise Bars erfolgreich eröffnen. Alles kommt auf das Konzept an. Munich Distillers hat mit seiner Distillers Bar eine Geschäftsidee entwickelt, die irgendwo zwischen Erlebnisgastronomie und klassischem Wirtshaus angesiedelt ist. Das kommt beim Publikum an – nicht nur in München.
Das Publikum schätzt Altbewährtes, sucht aber dennoch nach einem besonderen Kick. Beide Bedürfnisse werden durch Munich Distillers befriedigt. Die Idee überzeugte somit nicht nur die Gäste, sondern im Vorfeld vor allem die Investoren, sodass die Finanzierung über ein Crowdinvesting reibungslos verlief.
Wer also vorhat, Herrn von Keyserlingks Beispiel zu folgen und eine Schnapsbrennerei mit Barbetrieb zu eröffnen, sollte sich an den positiven Erfahrungen von Munich Distillers orientieren. Potenzial hierfür gibt es nicht nur in München, sondern auch in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt und weiteren Großstädten. Es gibt also noch viel zu tun.
Land: | Deutschland |
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Rechtsform: | GmbH |
Branche: | Ernährung |
Kategorie: | Lebensmittel |
Startkapital: * | 50.000 EUR - 100.000 EUR |
Website: | www.munichdistillers.de |
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