Die musikalische Erziehung gehört zu den innovativsten Bereichen des Musikgeschehens überhaupt. Nicht unbedingt in dem Sinne, dass in dem Umfeld neue Musikstücke von Weltruf entstünden, sondern durch die Offenheit für neue Formen der Klangerzeugung auch mit außergewöhnlichen Musikinstrumenten, die durch Klopfen erklingen. Anders lässt sich die Erfolgsgeschichte der Boomwhackers® nicht beschreiben, die erst in der Mitte der 1990er Jahre im US-Bundesstaat Arizona erfunden wurden und inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet sind.
Im Rahmen der musikalischen Früherziehung werden sie in Schulen eingesetzt und Performancekünstler auf der ganzen Welt bringen damit Musik aller Genres zur Aufführung – gleich ob es sich dabei um Klassik, Pop oder Folklore handelt. Durch Zufall entdeckte der Erfinder Craig Ramsell beim Zerkleinern von Pappröhren das Klangpotenzial, das darin steckte.
Dieses Schlüsselerlebnis inspirierte ihn zu allerlei Versuchen, bei denen er mit unterschiedlichen Größen und Materialien experimentierte. Schließlich gelang es ihm mit diesen einfach konstruierten Röhren, alle Töne der Tonleiter zu erzeugen.
Die Geschäftsidee Boomwhackers® war geboren, die in den folgenden Jahren ihren Siegeszug um die ganze Welt antreten sollte. Ob der Erfinder diesen phänomenalen Erfolg vorausgesehen hatte, ist nicht bekannt. Die Boomwhackers® sind heute eine eingetragene Marke, die in der Musikpädagogik fast jeder kennt und darüber hinaus auf vielfältigste Weise eingesetzt werden.
Wer noch nie etwas von Boomwhackers® gehört hat, wird nicht schlecht staunen, wenn er diese ungewöhnlichen Musikinstrumente zum ersten Mal sieht. Kaum zu glauben, aber wahr, dass sich damit so ziemlich alles spielen lässt. Die verschieden langen Kunststoffröhren bilden nämlich die komplette Tonleiter ab. Durch die Verschiedenartigkeit der Gegenstände, auf welche die Röhren geschlagen werden, lassen sich die erzeugten Töne beliebig modifizieren.
Erfunden wurden die Boomwhackers® von Craig Ramsell in Sedona, einer Kleinstadt, die mitten im US-Bundesstaat Arizona liegt und ein Anziehungspunkt für Anhänger der New-Age-Bewegung ist. Das steht mit der Erfindung der Boomwhackers® aber nicht in Zusammenhang.
Vielmehr entdeckte der Gitarrenvirtuose Craig Ramsell das Klangpotenzial beim Zerkleinern von Pappröhren, die er in einem Container entsorgen wollte. Zusammen mit seiner Frau Monnie gründete der musikbegeisterte Erfinder 1994 die Firma DrumSpirit als Einzelunternehmen, um die Röhren zu vermarkten. Kunststoffröhren wurden als Prototyp erstmals 1995 angeboten und schließlich seit 1997 in der Form, in der sie heute überall verbreitet sind.
Aus musikpädagogischer Sicht sind die Klangröhren besonders wertvoll, da sich mit ihnen gerade bei Kindern die Freude an der Musik fördern lässt und ihnen ein Gefühl für Klang und Rhythmus gut vermittelt werden kann. Im Musikunterricht können die Boomwhackers® für Einzeldarbietungen eingesetzt werden, eignen sich aber noch besser zum gemeinsamen Musizieren.
Das hat den Vorteil, dass alle Schüler recht einfach in den Unterricht eingebunden werden können. Die unterschiedlich langen Boomwhackers® sind in verschiedenen Farben gehalten, wobei jede Farbe für einen Grundton der Tonleiter steht. Das brachte Herausgeber von Musiksoftware sogar auf die Idee farbige Boomwhacker-Symbole zu generieren, wobei je Farbe für einen Ton auf der Tonleiter steht.
Craig Ramsell gründete in 1998 Whacky Music Inc. und bot mit dieser Firma eine noch breitere Palette von Boomwhacker-Sets an. Von nun an konnten 3 ½ Oktaven übersprungen werden und seit 1999 ermöglicht eine Octavatorkappe Oktaven, die um ein Drittel tiefer liegen. Im Juli 2009 hatte Craig Ramsell die Whacky Music im Rahmen eines Asset Purchase Agreement an die Rhythm Band Instruments LLC mit Sitz in Fort Worth in Texas verkauft, welche heute die Boomwhackers® weltweit vermarktet.
Neuartige Musikinstrumente zu erfinden, kann – wie das Beispiel von Boomwhackers® zeigt – äußerst lukrativ sein. Innovative Ideen fallen allerdings nicht vom Himmel, sondern entwickeln sich erst mit der Zeit. Musikschaffende, die bereits Erfahrung mit experimentellen Klängen haben, sollten sich überlegen, ob die zugrunde liegenden Tonerzeuger nicht das Potenzial für einen breiteren Einsatz besitzen.
Oftmals ist solchen Bands oder Einzelmusikern gar nicht bewusst, dass vielleicht ein kleiner Schatz in ihrem Musikinstrumenten-Arsenal schlummert. Jedes heute gebräuchliche Instrument wurde schließlich einmal erfunden und meist stand der Zufall dabei Pate.
Wer also Erfahrungen mit bislang unbekannten Klangkörpern hat und mit ihnen schon erfolgreich experimentierte, kann vielleicht einen kleinen Schatz heben, wenn er es denn richtig anzustellen versteht. Neben Musikbegeisterung sollte selbstverständlich auch der Geschäftssinn gut entwickelt sein, damit sich mit einer Geschäftsidee zur Vermarktung eines außergewöhnlichen Musikinstruments gutes Geld verdienen lässt.
Wenngleich Musikpädagogen manchmal auch als schrullig gelten, sind sie die richtigen Adressaten um das Potenzial für innovative Klangerzeuger zu testen. Wie das Beispiel von Boomwhackers® anschaulich zeigt, sind sie auch die besten Multiplikatoren für Musikinstrumente der außergewöhnlichen Art.
Land: | Vereinigte Staaten |
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Rechtsform: | Limited Liability Company (LLC) |
Branche: | Freizeit |
Kategorie: | Musikinstrumente |
Startkapital: * | 5.000 EUR - 10.000 EUR |
Website: | www.boomwhackers.com |
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